»Wir stärken den Standort Deutschland«
Anfang Februar kam die Nachricht aus dem japanischen NEC-Stammsitz: Die Display-Bereiche LCD, Plasma und Projektoren werden fusioniert (<i>CRN</i> berichtete in Ausgabe 6/2007, S. 30). Keine leichte Aufgabe, die Geschäftsbereiche auch in Deutschland zusammenzufügen, was Peter Kroyer, General Manager der NEC Display Solutions Europe GmbH, im <i>CRN</i>-Interview mit Redakteur Armin Weiler bestätigt.
CRN: Die NEC Corporation in Japan hat angekündigt, die Monitor-, Plasma- und Projektorensparten zusammenzulegen. Welche Auswirkungen hat das auf die deutschen NEC-Landesgesellschaften?
Kroyer: Das Projektoren- und Plasmageschäft wird bis zum 1. April von der NEC Deutschland GmbH betreut. Diese Produktgruppen werden mit der NEC Display Solutions Europe zusammengeführt, die heute das Geschäft mit LCDMonitoren betreibt. Für uns ist die Zusammenlegung ein logischer Schritt, denn in beiden Bereichen ist viel Display-Know-how vorhanden, das wir jetzt zusammenführen. Durch die Zusammenführung gibt es nur Gewinner – und das Ergebnis ist ein neues Display-Unternehmen mit einem umfangreichen Produktund Lösungsportfolio am Markt. Übrigens, in Japan ist die Forschung und Entwicklung der Display- Technologien bereits gemeinsam organisiert. Neue Technologien werden dann künftig in einem einheitlichen Display-Geschäftsbereich vermarktet.
CRN: Stehen durch die Zusammenlegung Arbeitsplätze auf dem Spiel?
Kroyer: In der neuen NEC Display Solutions werden die Mitarbeiter der bisherigen NEC Display Solutions sowie die mit dem Plasma- und Projektorenbereich befassten Mitarbeiter der NEC Deutschland zusammengeführt. Die Vertriebsstrukturen auf beiden Seiten sind heute schon sehr kostenorientiert organisiert, so dass sich unsere Mitarbeiter mit dem jeweiligen Know-how für das künftig vergrößerte Produktportfolio sehr gut ergänzen. Unser Ziel ist es, unseren Kunden und Partnern nach dem Merger vertriebsseitig die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten. Dahingehend werden wir unsere Planung ausrichten.
CRN: Ist auch schon geklärt, welche Positionen die Mitarbeiter übernehmen werden?
Kroyer: Es ist noch zu früh, Aussagen darüber zu treffen. Ich denke, bis zur Cebit können wir Ihnen hierzu mehr Details geben.
CRN: Das europäische Hauptquartier der NEC Display Solutions ist derzeit in München, das der Projektoren- und Plasma-Geschäftsbereiche hingegen in London. Gibt es Veränderungen für den Standort München?
Kroyer: Das europäische Hauptquartier der NEC Display Solutions bleibt in München und wird von dort aus künftig das komplette Produktportfolio LCD-Monitore, Projektoren- und Plasma- Monitore leiten. Bei den derzeitigen Standortdiskussionen hierzulande kann ich nur sagen, wir stärken den Standort Deutschland. Unsere Gesellschaft wird auf jeden Fall größer werden. Doch bei aller Diskussion um das Headquarter, das Tagesgeschäft wird ja weiterhin durch die Vertriebsgesellschaften in den einzelnen Ländern bestritten.
CRN: Welche Auswirkungen wird die Zusammenlegung für die Fachhandelspartner haben?
Kroyer: Eines ist ganz wichtig, wir werden weiterhin hundert Prozent indirekt vertreiben. Mit diesem Vertriebskonzept sind wir immer gut gefahren. Für die Händler, die in allen drei Display- Bereichen aktiv sind, werden künftig alle Produkte aus einer Hand kommen und sie werden ein Unternehmen als Ansprechpartner haben. Bestehende Verträge werden übernommen und respektiert. In den nächsten Tagen werden wir mit einem Schreiben unsere Partner detailliert informieren.
CRN: Was passiert mit den bestehenden Partnerprogrammen?
Kroyer: Die laufen zunächst noch parallel, aber bis zum 1. April soll das Konzept stehen. Wir müssen erst einmal beide Welten verstehen und dann das jeweils Beste übernehmen. Wir wollen die Chancen und Perspektiven, die uns die Zusammenlegung bietet, in den Vordergrund stellen.
CRN: Aber bis zum 1. April sind es nur noch wenige Wochen. Stehen Sie nicht vor einer großen Herausforderung?
Kroyer: Natürlich liegt noch viel Arbeit vor uns, doch es sind keine unlösbaren Aufgaben. Eine der Herausforderungen liegt in der Kommunikation, sowohl intern als auch extern. Zudem müssen wir die Objektivität bewahren und bei allen unseren Entscheidungen nicht nur die eigenen Belange berücksichtigen, sondern den Kunden- und Partnernutzen in den Vordergrund stellen.
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