Social Data Mining

1,6 Millionen Datensätze aus SchülerVZ kopiert

5. Mai 2010, 9:24 Uhr | Bernd Reder

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Keine Sperre ist wirklich sicher

Die Datensicherheit des SchülerVZ trägt sogar das entsprechende TÜV-Siegel.
Die Datensicherheit des SchülerVZ trägt sogar das entsprechende TÜV-Siegel.

Wie bereits bei anderen Vorfällen bekommt nun die Diskussion über die Datensammlungen der Netzwerke wieder neuen Zündstoff. Vor allem stellen sich die Fragen: Welche Daten sollen und dürfen überhaupt in einem Profil hinterlegt werden und wie können sie gegen unbefugte Zugriffe geschützt werden? Denn wie der aktuelle Fall wieder deutlich zeigt, ist es nahezu unmöglich, die Daten wirklich gegen alle Eventualitäten abzusichern.

So gibt es bei VZ seit dem Fall im vergangenen Herbst sogar ein spezielles System das eigentlich verhindern soll, dass Profildaten in größeren Mengen abgesaugt werden können. Sogar der TÜV bescheinigt dem Netzwerk mit seinem Prüfzeichen die geprüfte Datensicherheit. Allerdings umging der Computerfachmann diese Sperre einfach, indem er mehrere Profile und Mailadressen benutzte, um die Datensammlung anzulegen. Mit solchen Methoden finden Angreifer – wie im Schattenreich Internet üblich – immer wieder neue Wege, die Sperren doch auszuhebeln und an die Daten zu gelangen.

Dabei sind die VZ-Netzwerke (SchülerVZ, StudiVZ, MeinVZ) zumindest bei ihren Grundeinstellungen zum Datenschutz auf den Profilen sowieso schon einer der vernünftigeren Kandidaten. Bei anderen Netzwerken wäre der aktuelle Fall wesentlich gefährlicher gewesen, da bei einigen Netzwerken per Grundeinstellung fast alle Daten freigegeben werden – damit sind auch den Datensammlern nochmals wesentlich mehr Profile voll zugänglich. Die wichtigste und beste Vorsichtsmaßnahme ist und bleibt es damit, eigene Verantwortung zu übernehmen und sich sehr genau zu überlegen, welche Daten wirklich ins Profil sollen und entsprechende Einstellungen für die (Un)Sichtbarkeit zu setzen.


  1. 1,6 Millionen Datensätze aus SchülerVZ kopiert
  2. Keine Sperre ist wirklich sicher
  3. BVDW-Leitfaden: Richtiges Verhalten in Sozialen Netzwerken
  4. Eigene Erfahrung wichtiger als alle Tipps

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