2,5-Zoll-Festplatten erobern das Enterprise-Segment

19. Februar 2004, 0:00 Uhr |

2,5-Zoll-Festplatten erobern das Enterprise-Segment. Die Trends in der Festplatten-Branche heißen 2004 2,5 Zoll und Serial-Attached-SCSI. Mehr Platten pro Rack-Modul und höhere I/O-Leistung lassen sich nur durch den Technologiewechsel realisieren. Seagate will dabei zum Trendsetter avancieren.

2,5-Zoll-Festplatten erobern das Enterprise-Segment

Autor: speicherguide.de

Serial-Attached-SCSI (SAS) und der bisher Notebooks vorbehaltene Formfaktor 2,5 Zoll ? das sind die Haupttrends, auf die sich die Festplatten-Branche offensichtlich einstellen muss. »Der Kunde verlangt in RAID-Systemen nach mehr Spindeln in kleinerem Gehäuse«, sagte Helmut Reidl, Senior Field Engineering Manager bei der deutschen Niederlassung von Seagate Technology, im Gespräch mit speicherguide.de auf dem »CRN Storage Solution Day« Anfang Februar. Letztendlich gehe es um »mehr Performance pro U-Einheit« und zugleich um »weniger Leistungsaufnahme«. 2,5-Zoll-Drives verbrauchten typischerweise rund 40 Prozent weniger Leistung als ihre 3,5-Zoll-Pendants. Deswegen laute künftig auch im Server- und RAID-Boxen-Geschäft der Trend 2,5 Zoll und SAS. »Es läuft darauf hinaus, dass eine 3U-Box demnächst nur noch 2U hoch ist, und ein 2U-Gehäuse möglicherweise auf 1U schrumpft«, meint Reidl. Abgesehen davon seien 2,5-Zoll-Laufwerke prädestiniert für Blade Server.

Dass die Festplattenspezialisten Seagate Technology, Fujitsu und Hitachi an 2,5-Zoll-Enterprise-Modellen arbeiten, ist hinlänglich bekannt. Seagate kann jetzt zumindest die Krone dafür beanspruchen, ein Modell als erster angekündigt zu haben. Was die Verfügbarkeit anbelangt: Versionen mit Ultra320-SCSI- und Fibre-Channel-Schnittstelle sollen ab Juni erhältlich sein, SAS (Serial-Attached-SCSI) im Laufe des dritten Quartals. Hier könnten die Konkurrenten noch nachkarten.

Das von Seagate jetzt angekündigte Modell »Savvio« ? ein Kunstwort aus dem englischen Begriff »savvy« (umgangssprachlich für clever, Grips) und I/O ? gibt bereits die Positionierung in etwa an: Es ist gedacht vor allem für Systeme mit hohen I/O-Anforderungen. Und da es kleiner ist als 3,5-Zoll-Modelle, dazu kostengünstiger und weniger Leistungsaufnahme beansprucht, werden diejenigen Märkte adressiert, die laut Shawn Hook, Senior Manager, Enterprise Product Marketing bei Seagate, »auf Kosten pro I/O pro Raumbedarf« bei größtmöglicher Sicherheit achten. Die Konstruktion des Drives erlaube es Seagate, eine MTBF (Mean Time Between Failure) von 1,4 Millionen Stunden zu spezifizieren (vergleichbare 3,5-Zoll-Modelle: 1,2 Millionen Stunden).

RAID- und Blade-Systeme verlangen nach 2,5-Zoll

Einer der Zielmärkte sind z.B. RAID- und Blade-Server. »In einen nur 1U hohen Server kann jetzt ein RAID-5-Array mit sechs Platten eingebaut werden«, erläutert Hook. Ein 3U-Server, der bisher 16 3,5-Zoll-Platten beherbergte, kann nun auf 2U schrumpfen, und trotzdem sogar bis zu 30 der neuen 2,5-Zoll-Modelle aufnehmen. Die Kapazität und die Leistungsaufnahme eines solchen geschrumpften Disk Arrays sei zwar in etwa gleich wie vorher bei der 3U-Version, aber die I/O-Leistung gehe laut Hook deutlich in die Höhe. Weitere Applikationen seien beispielsweise medizinische Geräte sowie Kopierer.

Die Laufwerke kommen mit Kapazitäten von 36 und 73 GByte. Die Platten drehen mit 10.000 rpm. Ausgestattet sind die Laufwerke nach Angaben von Hook »mit neuester Elektronik«, die einen 24x7-Stunden-Dauerbetrieb wie in Rechenzentren gefordert ermögliche. Über Preise wollte der Seagate-Manager noch nichts verlauten lassen. Derzeit evaluierten diverse OEMs die ersten Drives. Angeblich hätte sich Hewlett-Packard bereits in Tests für eine neue »Proliant«-Server-Generation für die neuen 2,5-Zoll-Enterprise-Modelle entschieden. »HP will Innovator auf diesem Gebiet sein«, sagt Hook.

_________________________________________

INFO

Seagate Technology GmbH
Messerschmittstraße 4, D-80992 München
Tel. 089 14305-000, Fax 089 14305-100
www.seagate.com


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+