Siewert & Kau schafft den Sprung aus der Insolvenz. Zwei anonyme Investoren ermöglichen dem Bergheimer IT-Distributor einen Neustart unter neuem Namen. Oliver Kau und Björn Siewert bleiben Teil der Geschäftsführung.
Zwei Investoren haben Siewert & Kau aus der Insolvenz gerettet. Wie der Bergheimer IT-Distributor mitteilt, wird das Unternehmen ab dem 11. August 2025 unter neuem Namen wieder klassische IT-Hardware, individuelle Lösungen und technischen Service für Fachhändler, Systemhäuser und Integratoren anbieten. Zusätzlich sollen gezielt neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Dabei gehe es um noch mehr als Produkte, nämlich um „tragfähige Lösungen auf Grundlage eines tiefen Verständnisses für die vielen technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Markt“.
Nach über 30 Jahren als feste Größe im IT-Channel will das Unternehmen unter dem neuen Namen Siewert & Kau Technologies neu durchstarten. Möglich wird dieser Schritt durch zwei Investoren, die ungenannt bleiben möchten, im Rahmen eines Asset Deals. Der Hauptsitz bleibt in Bergheim. Die beiden Gründer Oliver Kau und Björn Siewert gehören weiter der Geschäftsführung an.
Mit dem erfolgreich abgeschlossenen Investorenprozess sei es gelungen, wesentliche Kunden- und Lieferantenbeziehungen zu erhalten und über 110 Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern, erklärte die vom Amtsgericht Köln bestellte Insolvenzverwalterin Marion Rodine, Partnerin in der Kanzlei Runkel Rechtsanwälte.
„Wir glauben an unsere Kunden, an unser Team und an die Kraft, neu anzufangen“, erklären Oliver Kau & Björn Siewert. Hinter dem Neustart von Siewert & Kau Technologies liege ein intensiver und fordernder Weg. Die vergangenen Monate seien, aufgrund der zwischenzeitlich eröffneten Insolvenzverfahren der Siewert & Kau Group, geprägt von Neuorientierung und harter Arbeit gewesen.
Ganz so einfach dürfte der Neustart nicht werden. Denn seit dem Insolvenzantrag vom 5. Mai 2025 hat Siewert & Kau nicht nur sein Cloudgeschäft an Wortmann abgegeben. Inzwischen haben auch zahlreiche qualifizierte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und bei Mitbewerbern in der Region angeheuert. Broadliner Also schnappte sich gleich ein ganzes Team von Vertriebsspezialisten für sein neues Solutions-Sales-Team (connect professional berichtete), das vom früheren Siewert & Kau-Geschäftsführer Marcus Hollerbaum geleitet wird. Auch Distributor Littlebit hat seitdem einige Mitarbeiter für sein Geschäft in Deutschland abgeworben.