Supportende für Windows 10 wirkt
Channel erwartet steigende PC-Verkäufe
Der weltweite PC-Markt hat sich im 2. Quartal 2025 weiter erholt. Das stärkste Wachstum verzeichneten auch bei Canalys Desktop-PCs. Firmen erneuern ihre PC-Basis, weil das Support-Ende für Windows 10 naht. Aus diesem Grund rechnet der Channel im 2. Halbjahr mit weiter steigenden Verkaufszahlen.
Der PC-Markt war auch im 2. Quartal 2025 weiter auf Wachstumskurs. Nach den neuesten Daten von Canalys stieg der Gesamtabsatz von Desktops, Notebooks und Workstations um 7,4 Prozent auf 67,6 Millionen. Die Verkaufszahlen von Notebooks (einschließlich mobiler Workstations) erreichten 53,9 Millionen Einheiten, ein Plus von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Wie vor kurzem schon die Zahlen von Context für die Distributionsverkäufte zeigten, legten die Desktop-Verkäufe noch stärker zu. Die Auslieferungen von Desktops (einschließlich Desktop-Workstations) stiegen laut Canalys sogar um 9 Prozent auf 13,7 Millionen Stück.
Als Haupttreiber für den Wachstumsschub sehen die Analysten kommerzielle PC-Anschaffungen wegen des bevorstehenden Support-Endes von Windows 10. Die Consumer-Nachfrage sei deutlich schwächer ausgefallen, da die Kunden weltweit mit einer unsicheren makroökonomischen Zukunft konfrontiert seien. Canalys verweist hier speziell auf die sich ständig ändernde Politik der Trump-Administration in Bezug auf Zölle, die für erhebliche Unsicherheit sorge. Zwar seien PCs im zweiten Quartal von den Zöllen ausgenommen worden. Die indirekten Auswirkungen bedrohe jedoch nicht nur die Erholung des US-PC-Markts, sondern auch des globalen PC-Marktes.
Lenovo bleibt globaler Marktführer
Auch im 2. Quartal 2025 behauptete Lenovo seine Position als weltweiter PC-Marktführer. Der chinesische IT-Konzern lieferte laut Canalys 17 Millionen Desktops und Notebooks aus, was einem Anstieg von 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
HP belegte mit 14,1 Millionen ausgelieferten Geräten den zweiten Platz, was einer jährlichen Steigerung von 3,2 Prozent entspricht.
Dell, der Drittplatzierte, verzeichnete einen Rückgang der Auslieferungen um 3 Prozent auf insgesamt 9,8 Millionen Geräte.
Apple sicherte sich den vierten Platz mit einem beeindruckenden Wachstum von 21,3 Prozent und erreichte 6,4 Millionen Geräte und einen Marktanteil von 9,4 Prozent.
Asus vervollständigte die Top Five mit einem Wachstum von 18,4 Prozent und 5 Millionen ausgelieferten Geräten.
Dramtische Auswirkungen von Trumps Zollpolitik
„Die sich entwickelnde Zollpolitik der Trump-Administration verändert weiterhin die globalen PC-Lieferketten und sorgt für erhebliche Unsicherheiten bei der Markterholung“, erklärt Ben Yeh, Principal Analyst bei Canalys. „Die US-Importe von PCs haben sich dramatisch von China nach Vietnam verlagert, da die Hersteller versuchen, Zölle zu vermeiden. Obwohl Trumps gegenseitige Zölle erneut verschoben wurden, diesmal auf den 1. August, und PCs derzeit unabhängig von ihrer Herkunft von Zöllen befreit bleiben, bleibt die zugrunde liegende Unsicherheit bestehen". Das jüngste Handelsabkommen zwischen den USA und Vietnam sieht einen Zoll von 20 Prozent auf vietnamesische Waren und einen Zoll von 40 Prozent auf umgeladene Waren vor.
„Was als einfache Umgehung Chinas begann, hat sich zu einem komplexen rechtlichen Labyrinth entwickelt. Die Schlüsselfrage ist, ob PCs, die in Vietnam unter Verwendung chinesischer Komponenten oder in chinesisch kontrollierten Betrieben hergestellt werden, als Umladungen eingestuft werden und mit dem 40-prozentigen Zoll belegt werden. Da die Durchsetzungskriterien noch nicht definiert sind, müssen die Marktteilnehmer erkennen, dass die Diversifizierung der Lieferkette allein möglicherweise nicht die Kostenstabilität bietet, die sie ursprünglich anstrebten."
Channel rechnet mit mehr PC-Absatz im 2. Halbjahr
Für mehr Berechenbarkeit sorgt das anstehende Support-Ende für Microsofts Betriebssystem Windows 10 – allerdings mit unterschiedlichen Auswirkungen auf das Consumer- und das kommerzielle Segment, wie Kieren Jessop, Research Manager bei Canalys, betont: „Der kommerzielle Aktualisierungszyklus gibt dem Markt wichtige Impulse. Eine im Juni durchgeführte Umfrage unter Channel-Partnern ergab, dass mehr als die Hälfte der Befragten in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 ein Wachstum ihres PC-Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr erwartet, wobei 29 Prozent mit einem Wachstum von über 10 Prozent rechnen.“
Während die Unternehmen mit größerer Dringlichkeit auf das Ende von Windows 10 reagierten, zögerten die Verbraucher aufgrund der makroökonomischen Unsicherheit ihre Käufe hinaus, so Jessop. „Da sich diese Käufe auf das Jahr 2026 verschieben, gehen wir davon aus, dass der Markt für Consumer-PCs im nächsten Jahr wachsen wird, da dies mit einem potenziellen Auffrischungszyklus von Geräten der Covid-Ära zusammenfällt, die allmählich das Ende ihrer Lebensdauer erreichen."
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