HP hat die IFA wieder genutzt, um seinen Partnen die Neuheiten vorzustellen. Kaufanreize gibt es mit den neuen AI-Notebooks zwar genug, aber der Mittelstand hält das Geld zusammen. HP und die Partner müssten clever agieren, um die Investitionsbremse zu lösen, so HPs Channelchef Hartmut Husemann.
Auf der diesjährigen IFA musste man IT-Hersteller mit der Lupe suchen. Mit einem eigenen Stand war keiner der Branchen-Schwergewichte vertrete. Auch bei Samsung und LG standen Hausgeräte und Unterhaltungselektronik im Mittelpunkt.
Dafür nutzten einige IT-Riesen aber den Dunstkreis der populären Messe für Parallelveranstaltungen, um Partner und Kunden zu treffen und ihre Neuheiten zu präsentieren. Intel und Qualcomm stellten in Berlin ihre neuesten AI-Prozessoren vor. Auch die wichtigsten Herstellerpartner waren dabei und zeigten die ersten Notebooks mit dem neuen „Intel Core Ultra 200V“ sowie dem neuesten Snapdragon-Prozessor der „X Plus“-Serie.
HP lud seine Partner wie schon in den letzten Jahren parallel zur IFA ins Hotel Berlin Berlin, um ihnen dort seine Produktneuheiten exklusiv zu zeigen. 190 Partner aus 15 Ländern nutzten die Gelegenheit. Wegen der großen Nachfrage der Partner und des sehr positiven Feedbacks sei die Veranstaltung dieses Jahr auf knapp fünf Tage verlängert worden, berichtete Hartmut Husemann, Director Commercial & Consumer Channel. Viele würden die Gelegenheit nutze und auch die IFA besuchen. Sonst seien HPs Partnerevents immer sehr auf Commercial-Geräte fokussiert, wegen der CE-Messe spielten hier auch Consumer-Produkte eine Rolle.
Mittelstand hält sich mit IT-Investitionen zurück
HPs Channel-Chef sieht das tiefe Tal der Tränen im PC-Markt so langsam durchschritten. Das 3. Quartal sei im Channel für HP schon ordentlich gelaufen, das belegten auch die Context-Zahlen. HP komme danach auf 33 Prozent Marktanteil bei B2B-PCs im deutschen Channel, vor zwei Jahren sei das noch deutlich weniger gewesen, so Husemann im Gespräch mit connect professional. Der Hersteller baue das Geschäft jetzt aber vorsichtig, Schritt für Schritt aus, denn „wir wollen sauber wachsen. Es nutzt uns nichts, wenn die Produkte beim Partner stehen, aber nicht durchverkauft werden.“
Aber so wie von Context und IDC vorhergesagt würden die Zahlen in der 2. Jahreshälfte bei weitem nicht steigen, räumte der Manager ein. „Das ist zwar ein weltweites Problem, aber besonders stark in Deutschland“. Bei großen Kunden steige die Nachfrage wieder, „wir sehen mehr Ausschreibungen“, aber im deutschen Mittelstand würden Investitionen immer noch zurückgehalten. „Wir müssen mit unseren Partnern clever vorgehen, um die Investitionsbremse zu lösen“, so Husemann.
Windows 11 und AI-PCs sind die stärksten Treiber im Markt
Zugpferde seien das Thema Security und finanzielle Anreize. „Wir haben mit den Partnern Trade-in -Programme aufgesetzt, wenn die Kunden alte PCs ersetzen und sehen, dass es funktioniert. Für Kunden sei es ein Anreiz für eine Investition, wenn er jetzt dabei Geld sparen könne.
Er sieht aktuell Windows 11 und AI als die stärksten Treiber im PC-Markt – auch für die Preise. „Die Preise werden sich für AI-PCs nach oben entwickeln“, prognostiziert Husemann.
Er empfiehlt Kunden, deshalb besser gleich auf die neuen AI-Geräte zu setzen, da die AI-Fähigkeit auch die Investitionssicherheit erhöhen würde und damit auch den Wiederverkaufswert.
In Berlin stellte HP außerdem die neue „Workforce Experience Plattform“ vor, mit der Kunden und Partner ihre Geräte managen können. Das Diagnose und Flottenmanagement-Tool nutzt KI und ist wie Husemann betonte „multi-Vendor-fähig“. Es werde bereits in einer Public-Beta-Phase von einigen Kunden und Partnern genutzt. HP wird die Plattform künftig in einer kostenlosen Basisversion bereitstellen und erweiterte Funktionen im Subscription-Modell vermarkten.