PCs und Smartphones mit KI-Fähigkeit werden das Hardware-Geschäft in den kommenden Jahren kräftig ankurbeln. Die Marktforscher von IDC gehen sogar davon aus, das KI-PCs bis 2027 zwei Drittel des gesamten PC-Marktes ausmachen werden.
Nach zwei mehr als schwierigen Jahren sehen die Marktforscher für das PC-Geschäft endlich wieder Licht am Horizont. Für den Aufschwung sollen die neuen PCs mit KI-Chips sorgen, deren Anteil in den kommenden Jahren massiv zunehmen soll. Bis 2027 soll der Anteil der KI-PCs fast 60 Prozent des gesamten Marktes ausmachen, prognostizieren die Analysten von IDC.
Bereits in diesem Jahr werden laut IDC 50 Millionen Rechner mit integrierten KI-Fähigkeiten ausgeliefert werden. Und ihr Anteil soll schnell ansteigen. IDC erwartet, dass bis 2027 167 Millionen KI-PCs ausgeliefert werden, was fast 60 Prozent des Marktvolumens entspreche.
"Zu Beginn des neuen Jahres hat der Hype um generative KI einen fieberhaften Höhepunkt erreicht, und die PC-Industrie beeilt sich, die erwarteten Vorteile der Übertragung von KI-Funktionen aus der Cloud auf den Client zu nutzen", erläutert Tom Mainelli, Group Vice President, Devices und Consumer Research bei IDC. „Die Versprechungen einer höheren Benutzerproduktivität durch schnellere Leistung, geringere Inferenzkosten und die Vorteile bei Datenschutz und Sicherheit auf dem Gerät haben das Interesse von IT-Entscheidern an KI-PCs stark erhöht. 2024 werden die Auslieferungen von KI-PCs ansteigen, und wir erwarten, dass sich die Technologie in den nächsten Jahren von einer Nische zur Mehrheit entwickeln wird."
Bis vor kurzem wurde eine KI-Aufgabe lokal auf einem PC auf der zentralen Recheneinheit (CPU), der Grafikeinheit (GPU) oder einer Kombination aus beiden ausgeführt. Dss kann sich jedoch negativ auf die PC-Leistung und die Akkulaufzeit auswirken, da diese Chips nicht für die effiziente Ausführung von KI optimiert sind. Die Anbieter von PC-Chips haben nun KI-spezifisches Silizium in ihre SoCs integriert, die so genannten Neural Processing Units (NPUs), die diese Aufgaben effizienter ausführen.
IDC hat drei Arten von NPU-fähigen KI-PCs identifiziert:
- Hardware-fähige KI-PCs verfügen über eine NPU mit einer Leistung von bis zu 40 Tera-Operationen pro Sekunde (TOPS). Dadurch können in der Regel bestimmter KI-Anwendungen lokal auf dem Rechner ausgeführt werden. Qualcomm, Apple, AMD und Intel bieten heute alle solche Chips an.
- KI-PCs der nächsten Generation verfügen über eine NPU mit einer Leistung von 40-60 TOPS und ein „KI first“-Betriebssystem. Qualcomm, AMD und Intel haben solche Chips für dieses Jahr angekündigt. IDC geht davon aus, dass Microsoft größere Updates für Windows 11 bringen wird, um die Vorteile dieser NPUs nutzen zu können.
- Als fortgeschrittene KI-PCs bezeichnet IDC PCs mit einer NPU-Leistung von mehr als 60 TOPS. Obwohl noch kein Siliziumhersteller solche Produkte angekündigt habe, erwarten die Analysten, welche in den nächsten Jahren.
GenAI-Funktionen werden Standard
Die Analysten von Gartner gehen davon aus, dass der weltweite Absatz von KI-PCs und generativen KI-Smartphones (GenAI) bis Ende 2024 auf 295 Millionen Stück steigen – 240 Millionen GenAI-Smartphones und 54,5 Millionen KI-PCs (Isiehe Grafik). Dies entspricht 22 Prozent der Basis- und Premium-Smartphones und 22 Prozent aller PCs, die 2024 verkauft werden. 2023 wurden gerade einmal 29 Millionen solcher Geräte abgesetzt.
„Die schnelle Einführung von GenAI-Funktionen und KI-Prozessoren auf Geräten wird zu einer Standardanforderung für Technologieanbieter werden”, prophezeit Ranjit Atwal, Senior Director Analyst bei Gartner. „Diese Allgegenwärtigkeit wird die Anbieter vor die Herausforderung stellen, sich von ihren Mitbewerbern zu unterscheiden, was es schwieriger machen wird, Alleinstellungsmerkmale zu schaffen und den Umsatz zu steigern.”