Test Jabra PanaCast 40 plus Control IP

Großartig auf kleinstem Raum

14. Juli 2025, 8:00 Uhr | Autor: Thomas Birkner / Redaktion: Diana Künster
© Jabra/GN Audio

Mit der PanaCast 40 bringt Jabra eine durchdachte Videobar auf den Markt, die sich besonders für kleine Räume eignet. Wir haben getestet, was sie kann – inklusive BYOD-Modus, intelligenter Bildregie und blitzschneller Installation.

Jabra PanaCast 40 inkl. Control IP,  Vor- und Nachteile
© connect professional

Jabra als Teil der GN Group mit der Hauptniederlassung in Kopenhagen, Dänemark, ist mit seinen Kommunikationsprodukten wie Headsets, Speakerphones und Meeting-Kameras weltweit führend, wenn es um Lösungen für Verbraucher und Unternehmen geht. Mit der PanaCast-Serie bietet Jabra Arbeitsplatzkameras und All-in-one-Videobars für unterschiedlich große Räume. Die neue PanaCast 40 VBS richtet sich dabei gezielt an kleinere Meetingräume. Wir haben uns das kompakte System näher angeschaut.

Das bisherige Kamera-Lineup umfasst die Arbeitsplatzmodelle PanaCast und PanaCast 20, die USB-Videobar PanaCast 50 (USB) sowie die All-in-one-Raum-Lösung PanaCast 50 VBS, die beiden letztgenannten für mittlere und große Räume. Mit der neuen PanaCast 40 sollen auch kleinere Räume bis 4,5 x 4,5 Meter von einer hochwertigen Meetingerfahrung profitieren, die zudem schnell und einfach zu installieren sein soll. Hinzu kommt neben den Raum-Systemen Microsoft Teams und Zoom noch eine Zwei-Kabellösung für BYOD (Bring Your Own Device).

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Jabra PanaCast 40 plus Control IP (Tabelle)

Installation

Jabra PanaCast 40 VBS Verpackung
Provisionierung in der Verpackung
© connect professional – Thomas Birkner

Bereits die Verpackung der schicken Videobar hebt sich deutlich von anderen ab. Sie ist komplett aus Pappe, was für sich genommen noch kein Alleinstellungsmerkmal mehr ist. Auf der Außenseite befinden sich jedoch markierte Felder, um bei Bedarf alle relevanten Anmeldedaten zu vermerken. Das ist für eine Installation an anderer Stelle des Unternehmens, oder einer Neuinstallation zu einem späteren Zeitpunkt, sehr praktisch. Noch interessanter ist die Provisionierung des Systems, ohne die Kamera und das Touchpad auspacken zu müssen. Die IT-Abteilung oder der Systemanbieter kann die Anschlüsse durch das Öffnen der vorbereiteten Aussparrungen erreichen und die komplette Konfiguration im Karton durchführen. Eine selbstklebende Abdeckung verschließt die Verpackung wieder und diese kann an die Nutzer verschickt werden. Dort werden nur noch die Kabel angeschlossen und das System ist sofort betriebsbereit.

Als Befestigung kommt die beigefügte Wandhalterung in Frage, die alternativ an einem Stativ oder einer VESA-Halterung angebracht werden kann. Zusätzlich erweitert ein optionaler Tischständer die Platzierungsmöglichkeiten.

Jabra PanaCast 40 VBS mit Controller
Videobar Jabra PanaCast 40 VBS mit Control IP Touchpad
© Jabra/GN Audio

In unserem Test-Set befand sich neben der Videobar auch das Jabra Control IP Touchpad, welches im Netzwerk selbst seinen Weg zur Kamera findet. Die Verbindung erfolgt über LAN, das Touchpad kann dabei über PoE gleichzeitig mit Strom versorgt werden. Alternativ kann die Verbindung bei Bedarf auf WLAN umgestellt werden, wobei die kabelgebundene Variante wie immer die stabilere ist. Zusätzliche Verbindungsmöglichkeiten sind zwei HDMI-Buchsen, USB-A und USB-C und eine 3,5-mm-Audiobuchse, die auch als Schnittstelle für Hörhilfen geeignet ist. Nach der auch in der Praxis schnellen und unkomplizierten Installation, kann die Kabelführung mit einer beiliegenden Abdeckung ordentlich verschlossen werden.

Jabra hat sich für die Nutzung von Android 13 als Betriebssystem entschieden, entsprechend geräuschlos zeigte sich das System im Test. Die Konfiguration kann über die WebConsole (HTTPs) oder Jabra+, aber auch über Drittanbieter-Anwendungen wie zum Beispiel dem Microsoft Admin-Center, erfolgen. Insgesamt kann der komplette Vorgang vom Auspacken bis zum ersten Meeting in wenigen Minuten durchgeführt werden, diese unkomplizierte Inbetriebnahme ist uns sehr positiv aufgefallen. Lediglich das Steckerfeld an der Rückseite fällt etwas eng aus.

Sind die Zugangsdaten eingegeben, startet das System mit der üblichen Oberfläche eines Teams Rooms Systems beziehungsweise eines Zoom-Raums. Die Benutzeroberfläche des Touchpads ermöglicht individuelle Einstellung wie die Mikrofonlautstärke oder die Geräuschunterdrückung der sechs Mikrofone. Wir haben im Test mit der höheren Unterdrückung bessere Erfahrungen gemacht. Ansonsten waren Tastaturgeräusche, Hintergrundgespräche und andere Störungen deutlich im Signal zu hören. Der Lautsprecher übertrifft die Sprachfrequenzen deutlich, ist somit auch gut für die Medienwiedergabe geeignet. Hier viel uns ein leicht flacher Ton auf, was jedoch eher auf die Testsituation zurückzuführen ist, die Sprachwiedergabe ist sauber und klar zu verstehen.

Jabra PanaCast 40 VBS, Display Composition
Dynamic Composition
© connect professional – Thomas Birkner

Bei den weiteren Funktionen, die teilweise von der PanaCast 50 stammen, ist die KI-unterstützte Auswahl des Bildausschnitts zu erwähnen. Mit den vier Auswahlmöglichkeiten „Virtual Director“ (Sprecher-Focus), „Intelligent Zoom“ (bis zu 4-fach, alle Teilnehmer im Bild), der Panorama-Ansicht und der sehr interessanten „Dynamic Composition“ bietet die PanaCast 40 überdurchschnittlich viele Möglichkeiten an. Bei der „Dynamic Composition“ werden bis zu vier Teilnehmer in einer Kachelansicht mit einer Panorama-Ansicht kombiniert, wobei der aktive Sprecher immer in den vier Kacheln berücksichtigt wird. Diese Darstellung hat sich im Test schnell als die Beliebteste erwiesen. Die weiteren Auswahlmöglichkeiten wie die Netzwerkeinstellungen oder die Bildanpassung an die Gegebenheiten des Raums liegen in der Hand des Administrators.

Die Bilddarstellung ist dank der beiden Kameras mit jeweils einer 4K-Auflösung, die in Summe eine 180-Grad-Erfassung ermöglichen, sehr hochwertig und auch im Randbereich verzerrungsfrei. Gesichter werden dabei nicht in die Länge gezogen und Linien bleiben gerade. Nur beim maximalen Zoom kommt es zu einem leichten Rauschen im Bild, was aber den sehr guten Gesamteindruck nicht schmälert. Mit „Intelligent Meeting Space“ lassen sich Grenzen definieren, die Personen außerhalb nicht bei der Bildauswahl berücksichtigen. Das ist gerade bei Räumen mit vielen Glasscheiben ein großer Vorteil. Der Bildwechsel kann von nahtlos auf einen harten Schnitt umgestellt werden, wir haben jedoch die nahtlose Anpassung mit dem gleitenden Übergang bevorzugt. Die eingebaute LED zeigt den Betrieb an, ob die Stummschaltung aktiviert ist oder ob ein Update installiert wird. Eine Abdeckung für die beiden Objektive liegt der Verpackung bei. Das System ermöglicht zudem den Anschluss einer zusätzlichen, zweiten USB-Kamera, sofern die UC-Client-Lizenz die Funktion unterstützt.

Sobald das Meeting beendet ist und die beiden Sensoren im Touchpad keine Personen im Raum mehr erkennen, wechselt das System (und der Bildschirm, falls aktiviert) in den Energiesparmodus mit minimalem Stromverbrauch. Das System verbraucht auch im aktiven Betrieb wenig Strom, während andere Geräte deutlich mehr Energie benötigen. Das Touchpad verfügt aus Sicherheitsgründen eine Buchse für ein Kensington-Schloss, damit das hochwertige Produkt an seinem Standort verbleibt.

BYOD

Nicht immer ist die Nutzung der Teams- oder Zoom-Raumlösung die erste Wahl für ein hybrides Meeting. Soll zusätzliche Software genutzt werden, ist die Nutzung des eigenen Notebooks oft von Vorteil. Zumal sich der Nutzer mit der eigenen Ausstattung am ehesten zu Hause fühlt. Reine Raumsysteme können hier nicht immer weiterhelfen, aber die PanaCast 40 bringt die für dieses Szenario benötigte BYOD-Funktion (Gerätemodus) mit. Sofern in der Grundkonfiguration vom Admin freigegeben, genügt die Verwendung eines USB-C-Kabels von der Videobar zum PC und die Erkennung erfolgt automatisch. Damit können die beiden Kameras, die Mikrofone und der Lautsprecher vom Notebook des Anwenders genutzt werden. Soll das Bildsignal auch im Raum angezeigt werden, genügt hierfür eine HDMI-Verbindung vom Notebook zur Videobar. Diese Funktion erweitert die Nutzung der Videobar deutlich und macht sie zu einer idealen und multifunktionalen Lösung für kleine Besprechungsräume.

Tipp: Für den BYOD-Modus empfehlen sich maximal 3 Meter lange, hochwertige USB-C Kabel.
Jabra PanaCast 40 VBS, Teams Proximity
Teams Proximity
© connect professional – Thomas Birkner

Die Videobar beherrscht mit Microsoft Proximity Join eine weitere Möglichkeit, die eigene Hardware mit der Raumausstattung zu koppeln. Dabei wird die Bluetooth-Verbindung genutzt, um spontan und ohne vorherige Buchung an einem Teams-Meeting teilzunehmen. Da dazu keine Eingaben von Anmeldeinformationen notwendig sind, verringert sich der Zeitaufwand für die Teilnahme erheblich. Ist die Videobar auf einen Zoom-Room konfiguriert, können Inhalte per Apple Air Play geteilt werden, bei Teams Rooms ist dies per Teams Cast möglich.

Garantie

Jabra PanaCast 40 VBS
© Jabra/GN Audio

Jabra sieht sich nicht nur beim Thema der Transportverpackung zur Nachhaltigkeit verpflichtet, auch die Nutzungsdauer der Produkte spielt hier eine nicht unerhebliche Rolle. Neben der üblichen Garantie bietet der Hersteller mit Warranty+ die Möglichkeit, das System mit einer optionalen Garantie von bis zu fünf Jahren auszustatten. Dazu kommt ein schneller Austausch defekter Geräte. So bleibt die Investition in die Technik langfristig erhalten.

Fazit

Jabra PanaCast 40 inkl. Control IP, Siegel Juli 2025
© connect professional

Die PanaCast 40 ist eine schnell zu installierende und hochwertige Meetingraumlösung für Teams und Zoom Räume zu einem attraktiven Preis. Durch die KI-Funktionen können sich die Nutzer auch in kleinen Räumen voll auf ihr Meeting konzentrieren, ohne auf eine hochwertige Meetingerfahrung verzichten zu müssen. Mit der Marktverfügbarkeit ist kurzfristig zu rechnen.

Gesamtwertung: 87 Punkte (sehr gut)

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