Test: Speak2-Serie im Vergleich

Bestnoten für Jabras Speakerphone-Trio

22. Januar 2024, 14:00 Uhr | Autor: Thomas Birkner / Redaktion: Diana Künstler
Was leisten die neuen Produkte, welches Modell kommt für welche Anwendung in Frage und lohnt sich der Umstieg? connect professional wollte es wissen, und hat sich die Speak2-Geräte genauer angesehen.
© Jabra/connect professional

Die Speakerphones von Jabra mit den Modellen Speak 410, 510, 710, 750 haben über Jahre hinweg den Standard für gute Audio-Kommunikation bei kleinen und mittleren Webmeetings gesetzt. Nun sind die Nachfolger Speak2 40, 55 und 75 auf dem Markt. Wir haben uns die drei Modelle genauer angeschaut.

Jabra Speak2-Serie pro und kontra
© connect professional/Thomas Birkner

Wer in der Vergangenheit eines der bisherigen Speak-Modelle erworben hat, hat damit eine gute Lösung im Haus. Selbst das in die Jahre gekommene Speak 510 bietet einen sauberen Klang, kann mit Lärm ganz gut umgehen und dies obwohl nur ein einziges Mikrofon verbaut ist.

Mit den neuen Modellen adressiert Jabra nun drei unterschiedliche Zielgruppen:

  • Speak2 40 – nur USB-Verbindung: Hybride Nutzung am Arbeitsplatz oder im kleinen Meeting-Raum                             
  • Speak2 55 – USB und Bluetooth: Flexible Nutzung am PC oder Smartphone an unterschiedlichen Standorten
  • Speak2 75 – USB und Bluetooth: Universelle Nutzung auch in mittelgroßen Meeting-Räumen mit professionellem Klang

Die Zielgruppen können sich auch überschneiden, daher ist es sinnvoll, sich alle drei Modelle genauer anzusehen. Es wäre schade, wenn im Hotelzimmer das Speak2 auch per Bluetooth mit dem Smartphone zwecks Musikuntermalung gekoppelt werden soll, man sich jedoch für die Variante ohne Bluetooth entschieden hat. Doch der Reihe nach.
 

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Tabelle: Leistungsumfang und Bewertung der Jabra Speak2-Serie

Das Einstiegsmodell Speak2 40

Jabra Speak2 grün
Der grüne LED-Ring weist auf ein gutes Signal hin.
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Das Lineup beginnt mit den Speak2 40, welches es als UC (inklusive Zoom) und einer Microsoft Teams (MS)-Variante gibt. Es verfügt über einen USB-Kabelverbindung mit einem Kombi-Stecker für USB-A und -C und einer Kabelaufwicklung an der Unterseite des Gerätes. Die Kabellänge ist mit knapp 80 cm nicht überdimensioniert, sollte aber bis zum nächsten USB-Port oder einem Hub ausreichend lang sein. Sollten mehrere gleiche Modelle im Unternehmen eingesetzt werden, hilft das auf der Unterseite befindliche Beschriftungsfeld (bei allen drei Modellen) diese entsprechend zu kennzeichnen.

Nach dem Einstecken des USB-Steckers ist das Speak2 40 nach wenigen Sekunden betriebsbereit. In der Teams-Variante des Speak2 40 wird die Verbindung zum vorhanden Teams-Client über eine LED neben der dezidierten Teams-Taste angezeigt. Nach dem Start wird für einen Moment die eingestellte Lautstärke über den auf der Oberseite angebrachten großen und sehr gut sichtbaren LED-Ring dargestellt. Dieser Ring zeigt sich bei laufendem Gespräch in Grün und bei aktivierter Mute-Funktion in Rot.

Speak2 Imagebild
Netter Nebeneffekt: Die LED-Ringanzeige zeigt auch an, aus welcher Richtung das Sprachsignal im Meetingraum erfasst wird. Einen wirklichen Nutzen konnten wir allerdings dabei nicht erkennen.
© Jabra

Der Lautsprecher erreicht einen klaren und sauberen Klang in HD-Qualität. Im Test hat auch die maximale Lautstärke ihn nicht zum Dröhnen oder Verzerren gebracht. Im Einstiegsmodell sind bereits vier Mikrofone verbaut, die einen Abstand von mehr als 2 Metern zu den Sprechern haben dürfen. Durch die bei allen drei Modellen eingesetzte Beamfoarming-Technologie folgen die Mikrofone virtuell dem Sprecher auch dann, wenn er sich im Raum bewegt. Steht das Gerät zentral im Raum, können diese beim Speak2 40 bis 5x5 Meter groß sein. Unterstützt wird die Sprachübertragung durch die zusätzliche Nivellierung der Sprechlautstärke unabhängig von der Entfernung zu den Mikrofonen. Diese automatische Anpassung verstärkt leisere Sprachinformationen aus größerer Entfernung auf das gleiche Audio-Niveau wie aus dem Nahbereich. Das sorgt für eine gleichbleibende Sprachintensität auch aus der „zweiten Reihe“ und schließt alle Teilnehmer gleichberechtigt in die Audio-Konferenz ein. Gerade diese Funktion hat sich in der Praxis als sehr positiv erweisen. Es erspart den teilnehmenden Sprechern eine intensiveren und kräftigeren Ausdruckweise und führt so zu einer insgesamt entspannteren Meeting-Atmosphäre.

Die Wiedergabe der Sprache in Meetings erwies sich als klar und sehr gut verständlich. Zugunsten einer Übertragung der wichtigen Sprachanteile wurde auf eine starke Bass-Übertragung verzichtet. Dies vereinfacht die Wahrnehmung von Sprache, ist jedoch für eine Musikübertragung mit leichten Einschränkungen beim Klang verbunden. Die Voll-Duplex-Übertragung, die das Sprachsignal gleichzeitig in beide Richtungen überträgt und empfängt, trägt zu einer flüssigen Kommunikation bei. So können Sprach-Reaktionen der Gegenseite vernommen werden, auch wenn der Sprecher selbst im Raum noch am Reden ist.

Jabra Speak2 40, Test-Siegel "gut"
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Gerade für Umgebungen, in den die Bluetooth-Funktion ausdrücklich nicht erwünscht ist, wie zum Beispiel in Teilen des Finanzbereichs oder bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), ist das Speak2 40 die richtige Lösung, denn Klang und Mikrofonqualität liegen hier auf einem insgesamt hohen Niveau.

Testurteil: 82 Punkte (gut)

Das Mittelklasse-Device Speak2 55

Jabra Speak2 Tipp
Anwender-Tipp vom Tester Thomas Birkner: Wer die Teams-Taste der drei MS-Modelle „blind ertasten“ möchte, findet diese durch eine kleine Markierung an der Unterseite des Ring-Gehäuses.
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In Ergänzung zum Speak2 40 bringt das Speak2 55 sowohl Bluetooth (5.1) als auch einen Akku für bis zu zwölf Stunden Sprechzeit mit. Fast alle anderen Funktionen sind bei diesen beiden Modellen gleich, auch hier gibt es eine UC- und eine Teams-Version. Durch die Bluetooth-Funktion mit 2-facher Verbindung kommt auch der Anschluss an ein Smartphone oder Tablet in Frage. Das erweitert die in Frage kommenden Devices und erhöht damit die Flexibilität.

Beim Mikrofon punktet das Speak2 55 gegenüber dem Speak2 40 neben der Eliminierung von Lärm und Echo zusätzlich mit einer Ausblendung von Hall. Da Hall eine kontinuierliche Reflektion an glatten Flächen in den genutzten Räumen darstellt, ist dessen Reduzierung mit einer weiteren Verbesserung der Klangqualität verbunden. Die Gegenseite eines Webmeetings wird diese zu schätzen wissen, gerade wenn sich große Glasflächen im Raum befinden. Diese sind heutzutage in vielen Meetingräumen zu finden. Im Test wurde das ausgehende Mikrofonsignal dadurch sauberer und war mühelos und entspannt zu verstehen. Die mögliche Raumgröße kann daher auch über 5x5 Meter liegen.

Tipp: Auch wenn die Nutzung eines Speakerphones nur per USB-Kabel geplant ist, also das Speak2 40 in Frage kommt, sollte alternativ auch ein Blick auf das Speak2 55 geworfen werden. Für den geringen Aufpreis bekommt man eine noch bessere Mikrofonübertragung, eine zusätzliche Bluetooth-Schnittstelle und einen Akku für zwölf Stunden unabhängiges Arbeiten.

Der Akkuzustand wird beim Speak2 55 durch den LED-Ring auf der Oberseite direkt nach dem Einschalten angezeigt. Eine nicht dokumentierte Funktion ist die Markierung der Ausschalttaste durch den LED-Ring, dies erleichtert das Auffinden der entsprechenden Funktion.

Jabra Speak2 55, Test-Siegel 2024 "sehr gut"
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Das Speak2 55 kommt zunächst ohne einen Bluetooth-Dongle. Dieser kann jedoch nachgekauft und über die Jabra App leicht verbunden werden. Mit dem Dongle verbessert sich die Bluetooth-Stabilität zum PC oder Mac und wird von Jabra ausdrücklich für die Anwendung empfohlen.

Testurteil: 87 Punkte (sehr gut)

Das High-End-Gerät Speak2 75

Mit dem Speak2 75 rundet Jabra das Line-up nach oben ab. Hier wurde alles verbaut, was den Klang und die Funktionalität weiter verbessern kann. Auch hier gibt es jeweils eine UC- und Teams-Version, zusätzlich kann auch der Bluetooth-Dongle Link 380a gleich kostengünstig im Set mit erworben werden, was aus unserer Sicht zu empfehlen ist.

Die Mikrofone übertragen selbst Sprache mit bis zu 14.000 Hz und erreichen damit eine bisher nicht gewohnte Klangqualität. In Verbindung mit dem großen Lautsprecher mit 65 mm Durchmesser (Speak2 40/55 jeweils mit 50mm) entsteht so eine Audio-Erfahrung, die selbst in mittelgroßen Besprechungsräumen über 5x5 Meter eine Spitzenleistung ermöglicht. Dabei wird nicht nur das ausgehende Audiosignal der Mikrofone auf ein gleichbleibendes Niveau gebracht, auch das eingehende Signal passt sich der eingestellten Grundlautstärke an. Die Klassiker „Wie bitte?“ oder „Sprich mal lauter!“ gehören damit endgültig der Vergangenheit an.

Jabra Speak2 orange
Bei zu hohem Lärmpegel wechselt der LED-Ring auf Orange.
© connect professional/Thomas Birkner

Das Speak2 75 liefert und übertragt in einer Qualität, die es bisher bei solch kompakten Speakerphones nicht gab. Selbst die fehlende Kopplungsmöglichkeit von zwei Speakern (Daisy-Chain), welche bei der Vorgängerserie noch möglich war, fällt nicht negativ ins Gewicht, denn die Mikrofonqualität gleicht dies vollumfänglich aus. Wird es im Meetingraum zu laut, zeigt dies der LED-Ring an und springt von Grün auf Orange. Im Test konnte selbst bei hoher Lärmbelastung die Audio-Qualitätsanzeige der Mikrofone nur unter extremen Bedingungen auf „Orange“ gebracht werden. Sobald dann aber ein Sprecher vom System erkannt wurde, sprang die Anzeige direkt wieder auf Grün. So zeigt die Qualitätsanzeige immer an, ob das ausgehende Signal auch wirklich frei von Störungen ist. Netter Nebeneffekt: Die LED-Ringanzeige zeigt auch an, aus welcher Richtung das Sprachsignal im Meetingraum erfasst wird. Einen wirklichen Nutzen konnten wir allerdings dabei nicht erkennen.

Durch den Einsatz von Bluetooth 5.2 kann das Audio-Signal energiesparender übertragen werden als bei den Vorversionen, was dem sowieso schon groß dimensionierten Akku eine Laufzeit von 32 Stunden ermöglicht. In der Praxis sollten damit Meetings über eine ganze Arbeitswoche möglich werden. Auch bei der Musikwiedergabe hat sich das Speak2 75 ganz hervorragend geschlagen. Alle Frequenzen werden klar und sauber übertragen, auch der Bassbereich kommt mit einer Übertragung ab 80 Hz nicht zu kurz. Das ermöglicht die Audiowiedergabe innerhalb von Präsentation genauso gut wie die Musikuntermalung bei der Abteilungsfeier.

Die Sprachausgabe kann über die „Jabra direkt“-App auch auf Deutsch eingestellt werden, was bei den beiden kleinen Modellen nicht möglich ist. Bei allen drei Modelle werden Updates entweder vor Ort mit „Jabra Direct“ oder zentral mit „Jabra Express“ durchgeführt. Dies lief sowohl mit Windows als auch Mac-OS reibungslos und brachte die Geräte schnell auf den aktuellen Stand.

Jabra Speak2 75, Test-Siegel 2024 "überragend"
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Das Speak2 75 ist das professionellste Modell aus der Speak2-Modellreihe. Es überzeugt durch eine überragende Mikrofonqualität selbst in lauten Räumen, einer hervorragenden Sprach- und Musikwiedergabe und einer flexiblen und sehr stabilen Konnektivität. Wer Wert auf die derzeit wohl beste Leistung eines mobilen Audio-Konferenz-Systems legt, ist hier genau richtig.

Testurteil: 95 Punkte (überragend)

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