Der PC-Markt ist weiter auf Erholungskurs. In der Distribution zieht vor allem die Nachfrage nach Desktops stark an. Haupttreiber sind laut Context der überfällige PC-Refresh und das sich abzeichnende Supportende für Windows 10. Teilweise kommt es zu Lieferengpässen.
Die PC-Verkäufe ziehen weiter an. Wie die aktuellen Zahlen von Context zeigen, verzeichnen die Distributoren Anfang des 2. Quartals 2025 vor allem steigende Desktop-PC-Verkäufe, die sowohl nach Stückzahlen als auch nach Umsätzen über denen von Notebooks liegen.
„Die kommerziellen Refresh-Zyklen und das sich abzeichnende Supportende für Windows 10 treiben die Desktop-Nachfrage in die Höhe. Gleichzeitig gewinnen KI-fähige Notebooks im kommerziellen Bereich an Fahrt“, erklärt Marie-Christine Pygott, Senior Analystin bei Context.
Laut dem „Context SalesWatch“ stiegen die Umsätze mit Desktop-PCs in den ersten beiden Monaten des zweiten Quartals um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei das Wachstum der Stückzahlen weitgehend dem Umsatzwachstum entsprach. In Deutschland betrug das Wachstum sogar 26,4 Prozent.
Im Gegensatz dazu verzeichneten die Distributoren bei Notebooks ein deutlich bescheideneres Umsatzwachstum von 7 Prozent. Die Stückzahlen fielen im Vorjahresvergleich sogar nur 3 Prozent höher aus.
„Desktops zeigten in den letzten sechs Monaten eine herausragende Leistung“, betont die Context-Analystin. „Ihr Anteil am gesamten PC-Umsatz erreichte zu Beginn des zweiten Quartals fast 17 Prozent und damit den höchsten Wert in der zweijährigen Context-Berichtsperiode. Dies spiegelt sowohl den längst überfälligen Auffrischungszyklus in kommerziellen Umgebungen als auch die typische Nachfragespitze vor wichtigen Supportterminen für Betriebssysteme wider."
Erste Lieferprobleme bei Desktop-PCs
Der gewerbliche Sektor ist laut Context nach wie vor der Haupttreiber des Desktop-Wachstums, Das gelte vor allem für Deutschland, wo die hohe Nachfrage in einigen Fällen sogar schon zu Problemen bei der Verfügbarkeit führen. Andere Länder mit starken Desktop-Verkäufen sind den Analysten zufolge Großbritannien und Polen.
Im Notebook-Segment fällt das Wachstum etwas differenzierter aus. In Länder wie Deutschland, Großbritannien und Polen verzeichnen die Distributoren gute Abverkäufe, unbeeinflusst von den rückläufigen Verkäufen im Bildungssektor, der den Vergleich mit Märkten wie Frankreich, Spanien und Italien verzerrt. Britische Händler berichten laut Context von einer stärkeren Dynamik durch Windows 11-Upgrades sowohl im kommerziellen als auch im privaten Sektor.
KI-Notebooks machen sich im Markt breit
Mittlerweile verändern aber auch die KI-fähigen Notebooks mit dedizierten NPUs (neural processing units) langsam die Marktlandschaft. Wie die Context-Zahlen zeigen, trugen sie in den letzten Monaten bereits rund 40 Prozent zum gesamten Notebookvolumen bei. Trotzdem werde die Nachfrage immer noch in erster Linie von der Einführung neuer Prozessorgenerationen und nicht von der Nachfrage der Kunden bestimmt, betonen die Analysten. Vor allem „Copilot+“-Geräte sind von 5 Prozent der KI-fähigen Notebook-Verkäufe im Januar auf 13 Prozent im Mai gestiegen, angeführt von Intels „Lunar Lake“-Systemen im kommerziellen Bereich.
„Der Anstieg der Copilot+-Geräte ist einer der wichtigsten Trends, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 und bis ins Jahr 2026 zu beobachten sind“, so Context-Analystin Pygott. „Die Akzeptanz ist noch im Anfangsstadium, aber die Dynamik nimmt allmählich zu, und wir erwarten, dass sich diese Entwicklung beschleunigen wird, wenn sich die Anwendungsfälle vervielfachen und die Preise sinken.“