Mit seiner riesigen Produktpalette ist Also nach wie vor ein Broadliner, entwickelt sich aber zunehmend in Richtung Technologie-Anbieter. Wie wichtig das Plattformgeschäft ist, zeigte sich auf der Hausmesse CTV. Hier sieht CEO Wolfgang Krainz das größte Wachstumspotenzial für Also und die Partner.
Mit über 100 Herstellern und mehr als 1.000 Besuchern konnte sich Also bei seiner diesjährigen Hausmesse wieder über ein volles Haus freuen. Die mittlerweile 17. Ausgabe der Also Channel Trends+Visions (CTV) sei noch größer als im letzten Jahr, betonte CEO Wolfgang Krainz, der damals seine Position gerade frisch angetreten hatte.
Dieses Jahr eröffnete Krainz die Veranstaltung ohne seinen schillernden Vorgänger Gustavo Möller-Hergt, der im vergangenen Jahr seine vielleicht letzte CTV-Keynote absolviert hatte und sich jetzt auf seine Aufgaben als Chef des Verwaltungsrates konzentriert.
Auf Großveranstaltungen wie die CTV will der Distributor auch weiter setzen, wie Krainz betonte: „Wir glauben an Events“. Die seien wichtig für Austausch und Networking, aber vor allem zur Präsentation der hauseigenen Themen, wie IoT, Cybersecurity oder Virtualisierung, die dieses Jahr noch mehr Raum einnahmen. Das Thema war natürlich wie bei fast allen IT-Veranstaltungen seit dem vergangenen Jahr die Künstliche Intelligenz, die auch im Geschäft der Partner eine immer wichtigere Rolle spielt. Im Fokus der CTV aber stand vor allem das Plattformgeschäft, das seit Alsos Einstieg mit einem eigenen Cloud-Marktplatz stetig gewachsen ist.
Mehr Umsatz pro User
Im Geschäftsjahr 2024 habe Also allein den Cloud-Umsatz (noch ohne Westcoast) auf über 1,1 Milliarden Euro gesteigert, berichtete Krainz im Gespräch. Das Plattform-Geschäft trage heute schon mehr als 10 Prozent zum Konzernumsatz bei – Tendenz steigend. Und mehr als 100 Anbieter verkaufen über den Cloud-Marketplace. „Software as a Service hat soviel Rückenwind über die letzten Jahre bekommen“, so Krainz. Und da sei noch viel mehr drin.
Es gehe weniger darum, die Zahl der User zu erhöhen, sondern den Umsatz pro User zu steigern. Hier sieht der CEO das größte Wachstumspotenzial. Für Also sei wichtig, was ein Reseller aus einem Nutzer monetarisieren könne. Microsoft 365 sei nur der Einstieg. Das bringe pro User jährlich 120 Euro. Also erwirtschafte pro User mittlerweile im Schnitt schon doppelt so viel. Spannend sei, "was können wir noch draufsatteln", so Krainz, beispielsweise Cybersecurity-as-a-Service. Ein weiterer Vorteil für Reseller: „So ein Abonnent wechselt auch seltenere den Anbieter als einer, der nur ein Notebook kauft.“
Also baut deshalb das Plattformgeschäft gezielt weiter aus. Als jüngste Erweiterung der Cybersecurity-Plattform kamen vor kurzem neue Security-Produkte des Partnerunternehmens CYE dazu. Zu diesem neuen Angebot gehört die „HYVER“-Plattform, die auf Managed Service Provider (MSP) zugeschnitten ist. Sie ermöglicht es SMB-Vertriebspartnern, die aktuelle Cyber-Risikosituation zu managen, einen Trichter von Gegenmaßnahmen zu erstellen und die Priorisierung von Abhilfemaßnahmen zu unterstützen.
Hardware sei aber nach wie vor wichtig, betonte Krainz. Mit mehr als 11 Milliarden Euro Umsatz und einer riesigen Produktpalette sei Also auch nach wie vor ein Broadliner, auch wenn man sich zunehmend als Technology Provider sehe.