Bei Also macht sich die Kaufzurückhaltung der Deutschen in der Bilanz bemerkbar. Der erfolgsverwöhnte Distributor musste im vergangenen Jahr einen zweistelligen Umsatzrückgang ausweisen. Auch der Gewinn fiel deutlich niedriger aus.
Bei Also schlägt sich die miese Kauflaune der Deutschen in den Geschäftszahlen nieder. Der Distributor musste im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatzrückgang von rund 12,5 Milliarden auf 11,1, Milliarden Euro verbuchen - ein Rückgang von 11,5 Prozent. Der operative Gewinn (Ebitda) sank auf 247 Millionen Euro (Vorjahr 280 Mio.) und lag damit „leicht ausserhalb des angestrebten Korridors (265 bis 305 Millionen Euro)“, so die Mitteilung. Der Konzerngewinn ging von 152 Millionen Euro im Vorjahr auf 124 Millionen Euro zurück.
Als wichtigste Gründe für den Rückgang nennt Also eine „Optimierung der Kundenstruktur, um Risiken zu reduzieren", sowie die Kaufzurückhaltung, explizit in Deutschland und Polen, aufgrund der instabilen geopolitischen Lage. Im zweiten Halbjahr 2023 machte sich dies laut Also auch durch einen zunehmenden Aufschub von Investitionen im Commercial-Segment bemerkbar.
Die Bereiche Solutions (Lösungsgeschäft) und Services, in dem Also Subskriptions-basierte Cloud-Angebote sowie digital Plattformen für IoT, Cybersecurity, Virtualisierung und KI, bündelt, entwickelten sich 2023 stabil. Die Umsätze im Bereich Services lagen sogar leicht über denen des Vorjahres. Der Umsatzrückgang ging vor allem auf das Konto des Bereichs „Supply“, in dem Also das Volumengeschäft mit Hard- und Software zusammenfasst. Hier gingen die Umsätze 2023 von 8,1 Milliarden Euro auf 6,7 Milliarden Euro zurück.
Wegen der guten Liquiditätslage und den „ausgezeichneten Zukunftschancen“ schlug der Also-Verwaltungsrat den Aktionären indes zum zwölften Mal in Folge eine Erhöhung der Dividende vor. An der Züricher Börse wurden die Geschäftszahlen nicht ganz so positiv gesehen. Dort gab die Also-Aktie nach der Veröffentlichung um mehr als neun Prozent nach.