In einem Jahr endet der kostenlose Support für Windows 10. Bis zu 12 Millionen PCs in Deutschland laufen noch mit dem Betriebssystem und lassen sich meist nicht auf Windows 11 upgraden. Die Zeit für die Erneuerung der PC-Basis werde knapp, warnt Franziska Divis, Goto-Market Director bei Microsoft.
Das Supportende für eine alte Windows-Version war in den vergangenen Jahrzehnten häufig der Auslöser einer riesigen Austauschwelle bei Unternehmen wie Privatnutzern. Händlern und Herstellern dürfte vor allem die Erinnerung an den Windows-XP-Refresh 2014 noch heute Freudentränen in die Augen treiben.
Im kommenden Jahr steht wieder eine große Abkündigung an. Denn im Oktober 2025 beendet Microsoft den Support für Windows 10. Ab dann gibt es für Windows-10-Geräte keine Security-Updates mehr. Das bedeutet ein erhöhtes Sicherheitsrisiko – was gerade angesichts der neuen NIS2-Regelung für Firmen und deren Geschäftsführer zum Problem werden kann. Aber auch die Leistung und Kompatibilität der Altgeräte dürften davon beeinträchtigt werden.
„Unternehmen, die ihre Windows-10-Geräte weiter nutzen, setzen sich verschiedenen Risiken aus, wie zum Beispiel Anfälligkeit für Cyberangriffe, Malware und Viren, die die Daten und Systeme gefährden könnten“, warnt Franziska Divis, Goto-Market Director bei Microsoft Deutschland, im Interview mit connect professional. Weitere Probleme seien zum Beispiel mangelnde Konformität mit gesetzlichen oder branchenspezifischen Vorschriften. Zwar gebe es von Microsoft dann noch im Rahmen des „Extended Security Updates (ESU)-Programm für Windows 10“ bis zu drei Jahre lang erweiterten Support. Der schlage aber mit monatlichen Kosten zu Buche.
Mit dem kostenlosen Tool „PC Health Check“ können Nutzer überprüfen, ob ihr Gerät die Mindestanforderungen für Windows 11 erfüllt. Das sind laut Divis zum Beispiel ein 64-Bit-Prozessor mit mindestens 1 GHz und zwei Kernen, mindestens 4 GB RAM und 64 GB Speicherplatz, eine Grafikkarte, die DirectX 12 oder höher unterstützt, sowie ein Trusted Platform Module (TPM) 2.0.
Divis geht davon aus, dass allein in Deutschland bis zu 12 Millionen PCs noch mit Windows 10 laufen. Viele davon würden diese Voraussetzungen nicht erfüllen und müssten ersetzt werden.
Dazu kommt noch, dass für auch viele Firmen-PCs ein regulärer Austauschzyklus ansteht. Denn zahlreiche Rechner wurden zu Beginn der Corona-Lockdowns 2020 angeschafft. Spätestens im kommenden Jahr müssen viele Unternehmen also reagieren.