Der Bluechip „BUSINESSline S3159“ wurde für den 24/7-Betrieb konzipiert und bringt bei nur 1,3 Litern Volumen eine solide Intel-Plattform, gute Erweiterbarkeit und eine breite Palette an Schnittstellen unter. Was das System für IT-Profis besonders interessant macht, zeigt dieser Test.
Mit dem BUSINESSline S3159 adressiert der Meuselwitzer Hersteller Bluechip typische Arbeitsplatzszenarien in Unternehmen, Verwaltungen oder auch Bildungseinrichtungen. Das System basiert auf einem „Intel Core i5-14400“ der aktuellen 14. Generation, kombiniert mit acht GByte DDR5-RAM und einer 512 GByte großen NVMe-SSD im M.2-Format, die in unserem Testgerät von Samsung stammt. Diese trägt die Bezeichnung MZVL2512HDJD und ist speziell für den Einsatz in OEM-Business-Systemen wie dem Bluechip S3159 konzipiert worden.
Bluechip BUSINESSline Tabelle
Die NVMe-SSD nutzt PCIe 4.0 x4 und erreicht im Lesen etwa 5.000 MB/s. Dank ihres DRAM-losen Designs mit Host Memory Buffer ist sie besonders energieeffizient und bietet schnelle Boot- und Ladezeiten, was ideal ist für Office-Arbeitsplätze, digitale Verwaltungsumgebungen und auch Digital-Signage-Systeme. Für klassische Business-Anwendungen liefert sie eine zuverlässige Performance mit hoher Alltagstauglichkeit und ist daher für Rechner wie den S3159 eine sehr gut Wahl. Wenn die 512 GByte nicht reichen, stehen ein zweiter M.2-Slot sowie ein interner 2,5-Zoll-Schacht zur Speichererweiterung bereit. Die Hybridarchitektur der CPU wiederum vereint sechs Performance-Kerne, die im Turbo-Modus bis 4,7 GHz Takten, mit vier Effizienz-Kernen ab 1,8 GHz. Damit ist der Rechner auf durchgängige Alltagslasten in klassischen Business-Setups gut vorbereitet.
Der eingesetzte Intel-B760-Chipsatz bietet Virtualisierungssupport (VT-x, VT-d) und TPM 2.0 (Intel PTT) ist selbstverständlich ebenfalls an Bord. Die SSD bindet über PCIe 4.0 x4 an. Der RAM-Speicher lässt sich dank freiem SO-DIMM-Slot auf bis zu 64 GB erweitern, auch das das ist ein wichtiger Aspekt für langlebige Office-Systeme.
Gut gewartet ist halb gewonnen
Für Administratoren bietet der BUSINESSline S3159 eine äußerst servicefreundliche Bauweise. Das Gehäuseoberteil inklusive Frontanschlüsse kann nach Entfernen einer einzigen Schraube auf der Rückseite ganz einfach nach vorne abgezogen werden. Der interne Lüfter über dem Arbeitsspeicher ist nicht verschraubt und lässt sich ebenso leicht mit einem Handgriff entnehmen. M.2-Steckplätze und WLAN-Modul liegen unter einem passiven Kühlkörper mit vorinstallierten Wärmeleitpads, die die thermische Stabilität bei Dauerbetrieb garantieren sollen.
Ohnehin ist das System thermisch auf den 24/7-Einsatz abgestimmt. Das Metallgehäuse mit VESA-Kompatibilität (entsprechende Halter mit 75 × 75 und 100 × 100 mm liegen bei) wirkt robust und sehr hochwertig verarbeitet. In der Praxis bleibt der Rechner, der lediglich den einen oben erwähnten aktiven Lüfter besitzt, selbst unter hoher Last nahezu unhörbar leise und er erwärmt sich zudem nur minimal. Diese positiven Eigenschaften erleichtern den Betrieb in offenen Büroumgebungen, Konferenzräumen oder digitalen Anzeigeflächen deutlich.
Anschlussvielfalt mit etwa Luft nach oben
Trotz der kompakten Bauform von nur 175 x 175 x 42 Millimeter und einem Volumen von 1,3 Litern punktet der Mini-PC mit einer hohen Anschlussdichte, die gerade im professionellen Umfeld von Vorteil ist. An der Gerätefront finden sich zwei USB 3.2 Gen 1, ein USB 2.0 Typ-A sowie ein moderner USB 3.2 Gen 2x2 Typ-C. Letzterer erlaubt Datenraten von bis zu 20 Gbit/s und eignet sich daher gut für das schnelle Kopieren großer Dateien oder das Anbinden von externem Speicher. Das ist vor allem bei Imaging-Prozessen oder der Arbeit mit virtualisierten Umgebungen über tragbare Laufwerke von Vorteil.
Auf der Geräterückseite stehen zwei DisplayPort-1.4-Ausgänge (bis 8K bei 60 Hz) sowie ein HDMI-2.0-Anschluss zur Verfügung. Die parallele Ansteuerung von drei Monitoren ist ohne zusätzliche Hardware möglich. Optional lässt sich der HDMI-Ausgang gegen einen COM-Port tauschen, was für spezielle Anwendungen im Point-of-Sale- oder Industrieumfeld relevant sein kann. Ebenfalls optional lässt sich ein optisches Laufwerk anbringen, was vor allem im Bereich Digital Signage interessant ist, falls kein Internet-Anschluss verfügbar ist oder verwendet werden soll.
Ein Gigabit-Ethernet-Anschluss, Wi-Fi 6E (Intel AX211) sowie Bluetooth 5.3 sorgen für zeitgemäße Netzwerkanbindung und Peripherieintegration. Auf einen SD-Kartenleser oder Thunderbolt-Unterstützung wurde verzichtet, ebenso auf einen zweiten LAN-Port mit – idealerweise – 2,5 Gbit, wie ihn manche IT-Abteilungen für Redundanz oder Netzwerktrennung wünschen würden. Dennoch deckt das Schnittstellenangebot in dieser Preisklasse alle wesentlichen Business-Anforderungen solide ab.
Benchmarks unter Alltagslasten
Im Benchmark-Vergleich zeigt sich der BUSINESSline S3159 als leistungsfähiges System für die klassische Office-Nutzung. Im PCMark 10 erreicht der Rechner 5.376 Punkte. Dieser Wert umfasst Standardaufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Web-Zugriffe und Videokonferenzen. Die Teilbereiche Essentials (9.960 Punkte) und Produktivität (7.408 Punkte) zeigen, dass der Rechner sich für komplexe Dokumentenbearbeitung und das parallele Arbeiten mit mehreren Anwendungen sehr gut eignet. Auch der Digital Content Creation Score liegt mit 5.717 Punkten über dem Durchschnitt vergleichbarer Mini-PCs ohne dedizierte GPU.
In Cinebench R15 werden 2.036 Punkte im Multicore-Test erreicht, was für die 10 Threads des Prozessors eine gute Ausnutzung bedeutet. Der Geekbench 6 attestiert 2.336 Punkte im Single-Core- und 9.142 Punkte im Multi-Core-Bereich. Damit ist der Rechner auch für reaktionsschnelle ERP-Oberflächen oder browserbasierte Anwendungen bestens gerüstet.
Die SSD leistet sich im AS-SSD-Test keine Schwächen: mit 4.969 Punkten beim Lesen und 3.449 Punkten beim Schreiben liegt sie klar im oberen Leistungsbereich und erreicht die vom Hersteller angegebenen Maximalwerte beinahe. Die Zugriffszeit beträgt zudem sehr gute 0,023 ms. Die GPU-Leistung bleibt aufgrund der integrierten Intel UHD 730 naturgemäß eher limitiert. Im 3DMark Night Raid erreicht das System 9.221 Punkte, Time Spy liegt bei 725 Punkten. Für grafikintensive Anwendungen ist das Gerät, wie nahezu alle anderen Mini-PCs, aber ohnehin nicht ausgelegt. Für Office-Aufgaben, Video-Meetings oder webbasiertes Dashboarding ist die Leistung des S3159 aber vollkommen ausreichend.
Auch bei der Energieeffizienz zeigt sich ein akzeptables Bild. Im Leerlauf liegt der Verbrauch bei nur 24 Watt, unter Last steigt er auf etwa 60 Watt an. In Summe bewegt sich das System damit deutlich unter klassischen Desktop-Systemen, was gerade in großen Rollouts oder Dauerbetriebs-Szenarien ein wichtiges Argument ist. Es gibt jedoch auch sparsamere Mini-Systeme, doch geht das selbstredend auf Kosten der Leistung.
Business-Service und Partnerstruktur
Bluechip liefert den BUSINESSline S3159 mit einer standardmäßigen Bring-In-Garantie von 36 Monaten aus. Optional stehen verlängerte Laufzeiten von bis zu fünf Jahren zur Verfügung. Serviceleistungen wie Pick-up & Return, Swap-Service, Vorab-Austausch oder Vor-Ort-Reparatur sind je nach Bedarf modular buchbar. Der Support unterscheidet klar zwischen Endkunden-, Business- und Fachhandels-Hotline, was die Kommunikation deutlich vereinfacht.
Das Gerät wird ausschließlich über den autorisierten Fachhandel vertrieben und ist bei allen gängigen Distributoren gelistet. Für Systemhäuser, die großflächige Installationen planen, sind Projektkonditionen nach individueller Absprache möglich. Auch Build-to-Order-Varianten mit spezifischer Ausstattung können über den Fachhandel bezogen werden.
Fazit: Business-tauglich bis ins Detail
Mit dem in schwarz oder weiß verfügbaren BUSINESSline S3159 liefert Bluechip einen kompakten Mini-PC, der sich für den professionellen Einsatz bestens empfiehlt. Die Ausstattung ist solide, das Schnittstellenangebot praxisnah und die Wartung samt Erweiterung von SSD oder RAM äußerst unkompliziert. Vor allem in ruhigen Umgebungen, bei energieeffizientem Dauerbetrieb oder in IT-Projekten mit Serviceanforderungen spielt das System seine Stärken aus. Für klassische Office-Plätze, Schulungsumgebungen, Terminal-Arbeitsplätze oder Digital-Signage-Setups ist der Rechner mehr als ausreichend dimensioniert. Wer Grafikleistung für CAD oder Videoschnitt benötigt, muss zu dedizierten Workstations greifen, da ist ein Mini-PC wie dieser naturgemäß fehl am Platz. Wer jedoch einen verlässlichen Mini-PC für den Business-Einsatz sucht, der wird mit dem S3159 sicher zufrieden sein