Abgefahren
Abgefahren. Die Olympischen Winterspiele, die aus globaler Sicht derzeit gar nicht so weit von Turin entfernt stattfinden, sind derzeit in aller Fernseher. Was werden sie uns neben sportlichen Höchstleistungen, tief empfundenen Gefühlen zwischen bangem Hoffen und tiefster Verzweiflung sowie unvergesslichen Bildern noch alles bringen?
Abgefahren
Andere Sportereignisse haben diesbezüglich die Messlatte schon hoch gelegt. So brachten uns die Olympischen Sommerspiele in München 1972 die von Otl Aicher entworfenen Piktogramme zur Kennzeichnung verschiedener Sportarten und seit der Fußballweltmeisterschaft 1986 in Mexiko brandet La Ola auch durch deutsche Stadien.
Was Turin betrifft, arbeiten Wettbüros gerade fieberhaft daran, einen vermuteten Zusammenhang zwischen den Erfolgen im Wintersport und der Leistungsfähigkeit der IT-Distributoren eines Landes zu untersuchen. Zahlreiche Indizien weisen nämlich darauf hin, dass beide eng miteinander verwoben sind. Zum Beispiel die Franzosen: Seit den Erfolgen Napoleons eine chronisch missverstandene Nation, erging es ihnen auch bei Olympia nicht besser: Weil Pierre Emmanuel Dalcin nach dem Ausscheiden im Super-G am vergangenen Samstag mit dem Mittelfinger der rechten Hand Windrichtung- und Stärke prüfen wollte, kann er jetzt 3.500 Euro in den Wind schreiben. Parallele zur IT-Distribution: Auch hier können die Franzosen höchsten mit wilden Gesten auf sich aufmerksam machen, ausgeschieden sind sie schon lange.
Die Schweiz, im Medaillenspiegel zur Halbzeit noch hinter renommierten Wintersportnationen wie Estland und Südkorea, muss sich mit durchwachsenen Resultaten zufrieden geben: Also und COS bestätigen hier die Trends, die Abfahrtsläufer Bruno Kernen und Skisprung-Salt-Lake-City-Olympiasieger Simon Amann setzen: Während Kernen mit Bronze auf dem Weg zurück in die Weltspitze ist, springt Amann seit den letzten Spielen hinterher.
Die USA, mit sieben Goldmedaillen ganz vorne mit dabei, punktete vor allem bei den jungen, schnelldrehenden Disziplinen: Shorttrack, etwa, war einer der großen Hoffnungsträger für die Amerikaner. Und auch in der IT-Distribution halten Ingram Micro und Tech Data die Tradition hoch, sich mit schnell drehenden Produkten eine goldene Nase zu verdienen.
Und Deutschland? In den großen, viel beachteten Disziplinen wie dem Abfahrtslauf der Herren oder dem Eiskunstlauf spielt unser Land zwar keine Rolle, aber da wo gekämpft, geackert und geschwitzt wird, sind wir vorne mit dabei: Sylke Otto, Silke Kraushaar und Tatjana Hüfner rodelten im Trio an die Weltspitze, im Zweierbob der Männer fuhren André Lange und Kevin Kuske trotz Ausrutscher beim Anschieben schließlich doch noch auf Platz eins. Diese Ergebnisse machen auch in Soest und Paderborn Hoffnung: Ärmel hochkrempeln und motivierte Menschen aus Deutschlands Osten einstellen, und sich nicht vom Auf-die-Schnauze-Fallen demotivieren lassen, heißt die Devise.