Abgeknallt: Ego-Shooter senkt Arbeitslosenquote
Ballerspiele entwickeln sich immer mehr zur Business-Applikation.
Da in der Wirtschaftskrise offensichtlich der Stress- und Aggressions-Level der Mitarbeiter steigt, setzen immer mehr US-Unternehmen Multiplayer-fähige Online-Games ein, um internen Kommunikationsdefiziten entgegenzuwirken und die Teamfähigkeit zu stärken. Besonders gerne werden dabei Ego-Shooter, wie »Counter-Strike« genutzt, deren Anti-Stress-Wirkung bereits bei zahlreichen Schulmassakern unter Beweis gestellt wurden. Was bei pubertierenden Schülern in Erfurt oder Littleton nicht ganz so gut funktioniert hat, soll bei gestressten Mitarbeitern und Managern das Betriebsklima entscheidend verbessern. Die Möglichkeit, nicht nur Kollegen, sondern auch Vorgesetzte bis auf Vorstandsebene abzuknallen, helfe dabei, Hierarchien abzubauen und das Teambuilding zu stärken, so die frohe Botschaft von Psychologen und Management-Beratern.
Auch in Deutschland ist der Trend mittlerweile angekommen. Und da es nirgendwo so viele starre Hierarchien und renitente Kunden gibt, wie in deutschen Behörden, sollen die Ballerspiele jetzt auch entnervten Beamten beim Stressabbau helfen – auch wenn die notwendigen Investitionen dafür beim Steuerzahler nicht unbedingt auf Verständnis stoßen. So sorgte die Bundesagentur für Arbeit mit einer Bestellung von 170.000 völlig überdimensionierten PCs gerade für einen Skandal in Sachen Verschwendung öffentlicher Mittel. Der Auftrag der größten Behörde Deutschlands erzürnt nicht nur deshalb die Gemüter, weil bei der Bundesagentur lediglich 160.000 Mitarbeiter angestellt sind. Auch die Ausstattung der Rechner reichte laut Ausschreibung für eine Highend-LAN-Party. Dort wurden unter anderem vier GByte Arbeitsspeicher und acht USB-Anschlüsse gefordert. Offiziell begründet wurde die extreme Rechenleistung damit, dass die Computer auch für Videokonferenzen genutzt werden sollten. Tatsächlich soll auf den Rechnern aber vor allem der 3D-Egoshooter »Counter-Strike 2 – die Behörde schießt zurück«, laufen. Das Ballerspiel soll laut Hersteller die Mitarbeiter nicht nur für den Umgang mit nervigen Behördengängern trainieren, sondern auch anleiten, die Zahl der Erwerbslosen dauerhaft zu reduzieren.