Adobe steigt in Markt für Online-Office ein

1. Oktober 2007, 4:00 Uhr |
Screenshot der Online-Textverarbeitungs-Software Buzzword

Mit der Übernahme von Virtual Ubiquity, dem Anbieters der internetbasierten Textverarbeitungslösung »Buzzword«, steigt der Softwarehersteller Adobe in den Markt für Online-Office-Anwendungen ein. Office-Erfinder Microsoft plant dagegen zunächst keine Internetversionen seiner Programme.

Adobe hat am Rande seiner derzeit in Chicago stattfindenden Entwicklerkonferenz MAX die Übernahme des Softwareanbieters Virtual Ubiquity bekanntgegeben. Virtual Ubiquity ist bisher vor allem für sein Kernprodukt Buzzword bekannt, einer internetbasierten Textverarbeitungslösung, die ein besonderes Schwergewicht auf die Bearbeitbarkeit einzelner Dokumente durch mehrere Anwender legt. Durch umfassende Kompatibilität zu verschiedenen Microsoft-Dokumentformaten richtet sich Buzzword vor allem an Microsoft Word-User. In einer Stellungnahme erklärte Adobe, man sehe in Buzzword eine Erweiterung der Eigenentwicklung »Adobe Integrated Runtime« (AIR), einer Plattform zur Verschmelzung von Web- und Desktop-Applikationen. Einen Zusammenhang zum Adobe-Dateiformat PDF stellte zudem David Mendels, Senior Vice President der Business Productivity Unit des Unternehmens, her: »Buzzword wird die Führungsposition von Adobe Acrobat fortsetzen und Anwendern fundamentale Fortschritte bei der gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten bieten«.

Mit Adobe steigt nun nach Google und Yahoo (CRN berichtete ) bereits das dritte Schwergewicht in den Markt für internetbasierte Office-Anwendungen ein. Nicht zu einem Engagement im Bereich Software as a Service (SaaS) durchringen kann sich dagegen Office-Erfinder Microsoft. So erklärte auch Achim Berg, Chef von Microsoft Deutschland, im CRN-Exklusivinterview: »Bis heute sehen wir den Bedarf für Office-Anwendungen, die ausschließlich online zur Verfügung stehen, nicht. Für uns ist die Kombination von Software, die lokal installiert ist, und zusätzlichen Diensten aus dem Web wesentlich erfolgversprechender.« Während Microsoft-Chef Berg zur Begründung vor allem die nur lückenhafte Verfügbarkeit von SaaS-Lösungen anführt, dürfte der Softwaregigant sicher auch fürchten, mit einem Online-Angebot den eigenen Software-Verkäufen zu schaden. Allerdings hat auch Microsoft Anfang August angekündigt, eine werbebasierte Online-Version der Office-Anwendung Microsoft Works testen zu wollen.

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