Aktuelle Grafikchips im Überblick: Große Auswahl ? wenig Variationen

18. November 2004, 0:00 Uhr |

Aktuelle Grafikchips im Überblick: Große Auswahl ? wenig Variationen. Grafikkarten unterscheiden sich oft nur noch durch die Farbe der Platine. Die technischen Eckdaten der neuen Chipgenerationen von ATI und Nvidia gleichen sich immer stärker an. Differenzierung bieten nur Ausstattung und Preis.

Aktuelle Grafikchips im Überblick: Große Auswahl ? wenig Variationen

Den Grafikkartenmarkt für Desktop-PCs bestimmen ATI und Nvidia. Im Consumer-Bereich gibt es keine relevanten Chip-Hersteller mehr, in Business-Umgebungen darf noch Matrox als Nischenanbieter dazugerechnet werden. Über mangelnde Produktauswahl müssen sich Reseller und Anwender dennoch nicht beschweren. Die Liste der Grafikboard-Hersteller ist lang, auch wenn gelegentlich einer die Geschäfte einstellt.

Aktuell sind rund 50 verschiedene Kartentypen erhältlich, die Hardware-seitig vor allem in der Größe des Videospeichers, der Taktrate und der Version des Grafikchips variieren. Ein Großteil der Anbieter hält sich an die Referenzdesigns der Chipproduzenten. Nicht selten unterscheiden sich die Grafikkarten nur in der Farbe der PCB-Platine und dem Aufdruck auf dem Kühlkörper. Einige Hersteller wollen sich über die Ausstattung vom Mitbewerb abheben. Variationen gibt es beispielsweise bei Kabeln und Adaptersteckern für DVI, VGA und Composite-Anschlüsse, Spielen und Software-Bundles sowie Overclocking- und Management-Tools.

Die Namen der Grafikchips helfen bei der Einsortierung in die üblichen Preiskategorien. Namenszusätze lauten bei ATI »SE«, »Pro« und »XT«, Nvidia setzt auf »LE«, »GT« und »Ultra«.

Die Grenzen zwischen den einzelnen Klassen sind zum Teil fließend. Zudem fallen Produkte der Vorgängerversion häufig schnell im Preis und wechseln dabei die Kategorie. Die günstigsten Grafikkarten sind beispielsweise mit einem älteren Radeon-7000-Chip bereits zu einem HEK von 18,50 Euro erhältlich. Die Low-Cost-Riege reicht bis zu einem HEK von rund 70 Euro. Der Einsteiger-Bereich geht bis knapp über 100 Euro. Im mittleren Preissegment gibt es zum Beispiel eine Radeon 9600 XT mit 256 MByte für circa 139 Euro. In das obere Midrange-Segment fallen etwa ATIs Radeon 9800 XT oder Nvidias 6800 LE mit HEKs von circa 170 bzw. 200 Euro.

Modelle für Gamer und Grafik-Enthusiasten können Wiederverkäufer ab 255 Euro einkaufen, die teuersten kosten in etwa 415 Euro und basieren auf ATIs Radeon-X800-Chip oder einem Geforce 6800 Ultra von Nvidia.

Professionelle Lösungen für CAD/CAM, Grafik- und Videobearbeitung werden nur von wenigen Herstellern angeboten. Hochleistungskarten wie beispielsweise die PNY Quadro4 980 XGL kosten im HEK rund 530 Euro.

Neue PC-Architekturen und Schnittstellen benötigen in der Regel eine gewisse Anlaufzeit. Nicht so bei Grafikkarten, hier liegt das Tempo deutlich höher. Eine vermeintlich schnellere Darstellungsleistung ist das Verkaufsargument Nummer eins. Daher sind die Regale bereits voll mit PCI-Express-Boards. Fachmedien sind sich einig, dass das neue Interface noch keine Geschwindigkeitsvorteile bringt. Bei aktuellen Rechnern mit AGP-Slot bestehe kein Anlass zu einem Wechsel. Erst wenn auch Prozessor und Hauptplatine zur Disposition stehen, lohne es sich, umzusatteln, da derzeit kein Computerspiel die hohe Bandbreite von PCI-Express ausreizt. Die Technologie ist noch auf Intel-Chipsätze beschränkt, AMD und Via ziehen aber Ende November nach.
(Ausführliche Tabelle in der Printausgabe).

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INFO

ATI Technologies GmbH
www.ati.de
Nvidia GmbH
www.nvidia.de
Preis- und Grafikchip-Übersicht bei Tom?s Hardware
www.de.tomshardware.com/graphic/ 20041112/buyers-guide-11.html


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