Die einstige Traditionsmarke Grundig ist nach der Übernahme durch den türkischen Elektronikhersteller Beko in eine tiefe Krise gerutscht. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 20 Millionen Euro Verlust angehäuft.
Hans-Peter Haase, Geschäftsführer bei Grundig Intermedia, hat schwierige Zeiten vor sich. Im noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr hat die einstige Traditionsmarke über 20 Millionen Euro Verlust angehäuft. Der frühere Manager bei Bosch Siemens hätte wahrscheinlich schon Insolvenz anmelden müssen, wenn nicht die Inhaber, der türkische Elektronikhersteller Beko und die britische Vertriebsgesellschaft Alba noch einmal kurzfristig 40 Millionen Euro in das Unternehmen gesteckt hätten. Trotz der angespannten Finanzlage hat Grundig vor kurzem eine zweite Produktionslinie in Betrieb genommen. Eine dritte Produktionsstraße ist bereits in Planung. Händler und Endkunden hatten die Qualität der im Istanbuler Beko-Werk gefertigten Fernsehgeräte moniert. Im Herbst war deshalb Peter Dennerlein als Grundig-Qualitätschef in die Türkei geschickt worden, um die Mängel in der Produktion zu beseitigen: »Dass wir jetzt schon eine zweite Produktionslinie in Betrieb nehmen müssen zeigt, dass wir mit der Qualität unserer LCD-Geräte wieder ganz vorne mit dabei sind und dass dies vom Handel mit entsprechenden Bestellungen honoriert wird«, so Grundig-Geschäftsführer Hans-Peter Haase.