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Distributor legt Jahreszahlen vor ? Geschäft in Deutschland kräftig gestiegen

Also klagt über niedrigere Boni von Herstellern

Also klagt über niedrigere Boni von Herstellern. Der Schweizer Distributor Also hat dank kräftig gestiegener Umsätze in Deutschland seinen Konzernerlös gesteigert, im Heimatland dagegen musste der Konzern Einbußen hinnehmen. Höhere Logistikkosten, unbefriedigende Einkaufskonditionen sowie Sonderaufwendungen haben den Gewinn um ein Viertel gedrückt.

Autor:Martin Fryba • 20.2.2006 • ca. 1:25 Min

Also klagt über niedrigere Boni von Herstellern

Der Schweizer Distributionskonzern Also hat im vergangenen Jahr den Umsatz um, sieben Prozent auf umgerechnet rund 1,27 Milliarden Euro gesteigert. Wesentlichen Anteil am Umsatzplus hatte die Landesgesellschaft Deutschland: Hier steigerte Also die Erlöse kräftig um 24 Prozent auf rund 634 Millionen Euro. Alle drei Geschäftssparten seien »deutlich zweistellig gewachsen«, der HP-Fachhandel legte um 14 Prozent zu, der übrige Fachhandel um 29 Prozent und Retailgeschäft verbesserte sich sogar um 39 Prozent. Also Deutschland trug auch wesentlich zur Steigerung des operativen Konzerngewinns zu. Im Heimatland Schweiz dagegen sanken die Erlöse um 6 Prozent auf umgerechnet rund 633 Millionen Euro.

Beim Betriebsergebnis verzeichnete der Konzern einen Rückgang von fast einem Viertel auf 15 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern sank auf rund 11 Millionen Euro. Dennoch will Also eine unveränderte Dividende von 7 Schweizer Franken ausschütten und plant einen Aktiensplitt im Verhältnis von 1:10. An der Züricher Börse eröffnet die Also-Aktie heute Morgen um 1,5 Prozent leichter auf 458 Schweizer Franken.

Herstellergeiz und Preisverfall
Als Hauptgründe für den Umsatzrückgang führt Also »europaweit unbefriedigende Einkaufskonditionen« an sowie den Preisverfall, der auch in Zukunft »unumgänglich« sein werde. Besonders drastisch sei die Entwicklung beim PC-Markt. Also gibt an, dass dieser Markt im vergangenen Jahr in der Schweiz um 15 Prozent und in Deutschland um 10 Prozent gewachsen sei, die durchschnittlichen Verkaufspreise dagegen um 15 bis 25 Prozent gesunken seien. Dies habe auch zu höheren Logistikkosten wegen Kapazitätserweiterungen geführt. Zudem habe ein mittlerweile beigelegter Rechtsstreit mit einem Hersteller den Konzerngewinn um rund 1,5 Millionen Euro geschmälert.

Trotz dieser negativen Entwicklung ist die Konzernspitze mit ihren über 600 Mitarbeiter für die Zukunft zuversichtlich gestimmt. Vor allem die Wachstumsfelder IT-Verbrauchsmaterial, High-End-Storage sowie Unterhaltungselektronik würden die Schweizer Landesgesellschaft stärken. Die gestärkte Position in Deutschland sollte sich überdurchschnittlich auszahlen, wenn der wirtschaftliche Aufschwung einsetzen sollte. Allerdings dehnt die Konzernspitze ihren Erwartungshorizont zeitlich aus: »Langfristig rechnet Also nicht nur beim Umsatz, sondern auch beim Ertrag mit einer nachhaltigen Steigerung«.