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Fusion mit Chartered Semiconductor

AMD erhält wieder frisches Geld von den Ölscheichs

Die Ölscheichs schlagen wieder zu. Nachdem AMD in letzter Sekunde durch eine Beteiligung des Golfemirats Abu Dhabi vor dem finanziellen Kollaps gerettet wurde, könnte es nun zu einer Fusion der AMD-Fertigungssparte mit dem Chiphersteller Chartered Semiconductor kommen.

Autor:Joachim Gartz • 10.9.2009 • ca. 0:55 Min

Durch die Fusion von Globalfoundries mit Chartered Semiconductor würde ein neuer Big Player auf dem Halbleiter-Markt entstehen.

In der allmählich wieder mit etwas mehr Optimismus in die Zukunft schauenden Chipbranche zeichnet sich eine Konsolidierungswelle ab, von welcher der Chiphersteller AMD durch eine neue Partnerschaft profitieren könnte. Das bei der AMD-Fertigungstochter Globalfoundries engagierte Golfemirat Abu Dhabi beabsichtigt, für 1,8 Milliarden Dollar den Chiphersteller Chartered Semiconductor aus Singapur zu kaufen. Eine Fusion mit Globalfoundries sei laut dem Staatsfonds ATIC dabei nicht ausgeschlossen.

»Wir sehen das als eine ganz große Chance, schneller zum Marktführer Taiwan Semiconductor Manufacturing aufzuschließen«, so Globalfoundries-Sprecherin Karin Raths.

Gemeinsam mit United Micro Electronics Corp (UMC) beherrscht TSMC bisher rund zwei Drittel des 20 Milliarden Dollar schweren Foundry-Marktes. Als Foundry werden Auftragsfertiger bezeichnet, die ohne eigene Entwicklung im Auftrag anderer Firmen Chips produzieren.

Der in den roten Zahlen steckende Konzern Chartered in Singapur, produziert unter anderem Chips für die Spielekonsole Xbox 360 von Microsoft. Das Chartered-Direktorium ist mit dem Angebot von ATIC einverstanden. Zudem verhandelt Brancheninsidern zufolge Toshiba derzeit mit Chartered und Globalfoundries über einen Halbleiter-Fertigungsauftrag.

Der größte Auftraggeber der Dresdner Chipfabrik mit rund 2.600 Beschäftigten ist AMD selbst. Vor einigen Monaten ist zudem eine Fertigungs-Vereinbarung mit STMicroelectronics abgeschlossen worden. AMD hatte seine Fertigung in die Fertigungstocher Global Foundries ausgelagert, um so eine bessere Auslastung seiner Chipfabriken zu erreichen.