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Prozessoren

AMD schnallt den Gürtel enger

Der Chiphersteller AMD plant, mit Hilfe einer Modifikation seines Geschäftsmodells die Effizienz zu steigern und die Betriebskosten zu senken. Auf diese Weise will AMD in diesem Jahr die Ausgaben um rund 500 Millionen Dollar reduzieren.

Autor:Joachim Gartz • 11.9.2007 • ca. 1:35 Min


Hoffnungsträger »Barcelona«, hier präsentiert von AMDs Vertriebs- und Marketingchef Henri Richard.

AMD geht davon aus, dass die geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen keine Auswirkungen auf die Kapazitätsplanungen für 2007 haben.

Das Unternehmen wird allerdings Ausgaben erheblich reduzieren, die nicht zwingend erforderlich sind und ausschließlich erfolgskritische Positionen mit neuen Mitarbeitern besetzen.

AMD hat zudem neue Details zu seiner kommenden Chip-Generation bekannt gegeben. Die unter dem Codenamen »Barcelona« entwickelten Quad-Core-Prozessoren werden mit einem neuen Prozessordesign namens »K10« ausgestattet sein.

Das neue Design wird über einen integrierten Speichercontroller verfügen, der mit einem dreistufigen Cache-Design arbeitet. So steht jedem Kern ein separater Zwischenspeicher zur Verfügung.

Hinzu kommt ein »Shared-Cache« von 2 MByte. Er soll Zugriffe auf Datenbanken, Web-Server oder E-Mail-Systeme um bis zu 70 Prozent beschleunigen.

Laut AMD sind die »Barcelona«-Vierkernprozessoren deutlich schneller als die derzeit von Intel angebotene Vierkernlösung. Diese besteht aus zwei Dual-Core-Prozessoren, die in einem Prozessorsockel zusammengefasst werden.

Preiskampf zehrt am Umsatz

Wegen des harten Preiskampfes mit dem Rivalen hatte AMD für das erste Quartal 2007 (Ende: 31. März) die Umsatzerwartungen auf 1,225 Milliarden Dollar reduziert. Die sind 8 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahrs. Die endgültigen Zahlen wird AMD am 19. April präsentieren.

Auch der Standort Dresden ist vom Sparkurs betroffen. Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland soll es dort zwar keine Entlassungen geben. Allerdings könnten Investitionen in die Ausrüstung des Halbleiterwerks auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Intel-Developer-Forum: von »Penryn« bis »Tolapai«

Auf dem »Intel Developer Forum« in Peking gab AMDs Konkurrent einen Ausblick auf die Produkte, die in den kommenden Jahren zu erwarten sind.

In der zweiten Jahreshälfte bringt Intel die Server-Prozessoren der Reihe »Penryn«. Sie werden in einem 45-Nanometer-Prozess gefertigt. Dies senkt den Stromverbrauch.

Im nächsten Jahr will Intel mit »Nehalem« seinen ersten echten Quad-Core-Porzessor vorstellen.

System-on-Chip-Module für Highend-Systeme

Einen Schwerpunkt bilden zudem System-on-Chip-Produkte (SoC). Bei ihnen sind mehrere Kernkomponenten wie CPU, Speichercontroller und Netzwerk-Interfaces auf einem Chip zusammengefasst.

»Tolapai« ist ein SoC-Baustein, der in Server-Systemen und Hochleistungsrechnern zum Einsatz kommen soll. Er verfügt über die Quick-Assist-Integrated-Accelerator«-Technik.

Sie beschleunigt in Servern Funktionen wie Datenverschlüsselung oder Datenbank-Transkationen.

Auch bei Tolapai hat Intel großen Wert auf einen niedrigen Stromverbrauch gelegt. Er soll im Vergleich zu ähnlichen Komponenten um etwa 20 Prozent niedriger sein.