Ganze drei Jahre lang war Phil Hester der Cheftechnologe von AMD. Der Manager kam 2005 von IBM zu dem Prozessorhersteller. Ein Sprecher von AMD teilte mit, Hester werde sich neuen Aufgaben widmen. Welche das sind, teilten weder der Konzern noch der Manager mit.

Das Aufgabengebiet von Hester teilen sich künftig sich die CTOs der fünf Geschäftsbereiche von AMD. Für das Projekt »Fusion« wird Mike Uhler zuständig sein, Vice President der Accelerated-Computing-Sparte bei AMD. Er stieß im vergangenen Dezember zu AMD. Zuvor war Uhler als CTO bei MIP Technologies tätig.

Fusion soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres auf den Markt kommen. Es handelt sich um eine Kombination aus einer klassischen CPU und einem Grafikprozessor. Diese neue Klasse von Prozessoren benötigt nach Angaben von AMD weniger Strom als separate CPUs und GPUs (Graphics Processing Units).

Auch Intel setzt auf kombinierte CPUs/GPUs

Auch AMDs größter Widersacher Intel hat ein ähnliches Konzept entwickelt. Im April vergangenen Jahres stellte der Hersteller den Media-Prozessor CE 2110 vor. Auf einem System-on-Chip (SoC) integrierte Intel einen Prozessor mit 1 GHz, inklusive Grafikfunktionen und I/O-Komponenten für Multimedia-Geräte.

SoCs für Business-Anwendungen hat Intel unter dem Namen »Tolapai« entwickelt. Sie benötigten nach Angaben des Herstellers nur 45 Prozent soviel Platz wie eine Vier-Chip-Lösung und kommen mit 25 Prozent weniger Strom aus. Auf der Consumer Electronics Show (CES) Anfang Januar zeigte Intel-Chef Paul Otellini zudem einen Rechner mit einem x86-SoC, der das Abspielen von HD-Videos und 7.1-Surround-Klang beherrscht.

Doch zurück zu AMD: Mit Phil Hester verlässt innerhalb von zwölf Monaten der dritte Toppmanager das Unternehmen. Im vergangenen Jahr nahmen bereits Vertriebs- und Marketingchef Henri Richard und David Orton, Leiter der Grafik-Sparte, ihren Hut.