Erd- und Seebeben-Katastrophe in Japan

Auch Rechenzentren sind betroffen

11. März 2011, 16:04 Uhr | Folker Lück
Japanisches Finanz-, Industrie- und Handelszentrum Tokio: Schwere Schäden auch an der IT-Infrastruktur (Foto: prudential/photocase.com)

Das Erd- und Seebeben vor der japanischen Küste führt auch zu Ausfällen in Rechenzentren. Vor allem der Konzern NTT Communications soll betroffen sein. Cyberkriminelle leiten derweil Hilfesuchende auf gefälschte, infizierte Webseiten.

Die Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan hat auch Auswirkungen auf IT-Infrastruktur des Landes: So hat der Carrier NTT seine IP-VPN-Verbindung zum Internet verloren. Das erst kürzlich ans Netz gegangene Rechenzentrum von Amazon Web Services in Tokio läuft hingegen störungsfrei. Auch die japanischen Kunden von Salesforce.com müssen derzeit keine Einschränkungen hinnehmen.

Um den Opfern zu helfen, hat Google nach dem Tsunami seinen Katastrophen-Dienst »Person Finder« für Japan aktiviert. Nach den Angaben eines japanischen Fernsehsenders sind hunderte Menschen ums Leben gekommen, tausende werden vermisst. Zahlreiche Bewohner der Küstenregionen wurden verletzt. Allein in der Küstenstadt Sendai wurden zwischen 200 und 300 Leichen gefunden. Das Feuer im japanischen Atomkraftwerk Onagawa in der Provinz Miyagi soll nach Informationen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO gelöscht worden sein. Das Gebiet im Umkreis von zwei Kilometern um ein anderes AKW in der nordöstlichen Region Fukushima wird dagegen evakuiert.

Der IT-Securityanbieter Trend Micro warnt aktuell davor, dass bereits erste Online-Kriminelle das Informationsbedürfnis vieler Menschen ausnutzen: Wer nach Stichworten wie »Earthquakes in Japan« sucht, läuft Gefahr, gefälschte Suchergebnisse in seinem Browser angezeigt zu bekommen – wobei damit zu rechnen ist, dass ähnliches auch mit deutschsprachigen Begriffen geschehen wird. Wer sie anklickt, wird auf infizierte Webseiten mit gefälschten Antivirenprogrammen und unter Umständen anderer Schadsoftware weitergeleitet. Trend Micro rät den Anwendern daher dringend, nur seriöse Nachrichtenquellen zu benutzen und auf Suchanfragen zum Thema zu verzichten.


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