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Kopfnuss

Ausgebrütet: Wir sind das iPhone

Die meisten IT-Hersteller verwenden in ihren Pressemitteilungen eine furchtbar gestelzte Sprache, die garantiert nicht druckreif ist.

Autor:Redaktion connect-professional • 13.2.2007 • ca. 1:25 Min

Das hört sich dann etwa so an: »Comm-Tops, der amerikanische Technologieführer im Bereich Wireless, ist stolz, anzukündigen, seinen neuen Universal- Adapter HURZ345 präsentieren zu dürfen.« Danach folgen meist ellenlange Produkt-Anpreisungen und zum Abschluss etwas Selbst-Beweihräucherung in Form eines Zitats des amerikanischen CEO. Banale Details wie den Kaufpreis oder den Liefertermin verschweigt so manche Presseinformation hingegen – sehr zur Freude des Journalisten.

Die bislang kürzeste Pressemitteilung dieses Jahres erreichte uns vor wenigen Tagen. In der Auseinandersetzung zu den Namensrechten an der Marke »iPhone« veröffentlichte Cisco eine »gemeinsame Stellungnahme« mit Apple. Diese besteht aus genau einem Satz, den wir unseren Lesern nicht vorenthalten möchten: »Apple und Cisco haben vereinbart, dass der Zeitraum für Apple verlängert wird, auf die Klage zu reagieren, um Gespräche zwischen den Firmen zu ermöglichen, mit dem Ziel, eine Vereinbarung zu Markenrechten und Interoperabilität zu erreichen.«

Dies sein doch verständlich, nicht oder? Große Firma mit die Apfel und mächtige Hersteller Cisco wolle uns sagen, dass sie sich nicht verhaue sofort wege blöde Telefon-Name, sondern lieber wolle gemeinsam mache fette Reibach.

Während sich die beiden amerikanischen Firmen vermutlich bald handelseinig werden, droht dem »iPhone« neues Unheil aus Good Old Germany: Hier verwenden nämlich nicht nur die Firmen Strato und Freenet den Namen. Obendrein behauptet eine Anwaltskanzlei, einen Mandanten zu vertreten, der die europäischen Namensrechte für sich beanspruche.

Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, handelt es sich dabei um einen sächsischen Hühnermast-Spezialisten, der ein neues Produkt zur Beschleunigung des Brutvorganges entwickelt hat, den Ei-Fön. Um auch außerhalb Sachsens erfolgreich zu sein, sicherte sich die Firma den international tauglichen Namen »iPhone«, was in dem schönen Bundesland mit dem markanten Dialekt natürlich »Ei-Fön« ausgesprochen wird.

Wir meinen, dass sich die Bundesregierung für das Recht dieses deutschen Mittelständlers stark machen und den beiden Streithähnen Apple und Cisco die Nutzung des Namens auf deutschem Boden untersagen sollte. Der Namensstreit geht uns nämlich ganz schön auf die Eier.