Verdacht auf Insidergeschäfte

BenQ-Finanzchef in Haft

20. März 2007, 11:34 Uhr |

Während die Pleite des Mobilfunkherstellers BenQ Mobile für die Angestellten den Verlust des Arbeitsplatzes bedeutete, zogen einige Manager des taiwanischen Mutterkonzerns offenbar persönlichen Nutzen aus der Insolvenz. BenQ-Finanzchef Yu wurde nun wegen des Verdachts auf Insidergeschäfte festgenommen.

Wegen des Verdachts auf Insidergeschäfte wurden am Mittwoch vergangener Woche in Taipeh sieben Manager des IT-Konzerns BenQ inhaftiert. Während sechs der Festgenommenen inzwischen wieder gegen Zahlung von Kaution freigelassen wurden, befindet sich BenQ-Finanzchef Eric Yu noch immer in Haft.

Den Hintergrund für die Verhaftungen bildet die Insolvenz der deutschen Mobilfunktochter BenQ Mobile. Nachdem der taiwanische Mutterkonzern alle Zahlungen an den defizitären Handyhersteller eingestellt hatte, musste das Unternehmen im September 2006 Insolvenz anmelden. Die taiwanischen Manager werden beschuldigt, ihr Wissen über die bevorstehende Zahlungsunfähigkeit von BenQ Mobile zu Insidergeschäften benutzt zu haben. Bereits vor der offiziellen Einstellung von Zahlungen sollen sie ihre Aktienanteile an der deutschen Konzerntochter verkauft haben.

Neben Yu richtet sich der Verdacht dabei unter anderem gegen die BenQ-Finanzmanager Alex Liou und Billy Liou. Gegen Konzernchef Kuen-Yao Lee wird dagegen nicht ermittelt. In Folge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen brach der Aktienkurs des Unternehmens ein und befindet sich derzeit auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren.


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