Wirtschaftskriminalität

Bestechungsaffäre bei Philips

8. September 2006, 9:27 Uhr | Martin Fryba

Einkäufer mehrerer Elektronikmärkte, darunter Media Markt und Saturn, sollen von Hersteller Philips geschmiert worden sein – offenbar auf Anweisung eines ehemaligen Geschäftsführers von Philips Deutschland. Büroräume wurden bereits durchsucht, Unterlagen beschlagnahmt.

Neben den bekannt gewordenen Korruptionsskandalen aus der Bau-, Automobil- und Pharmabranche ist nun eine weitere Bestechungsaffäre ans Licht gekommen. Laut Medienberichten ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen Mitarbeiter des niederländischen Elektronikkonzerns Philips in Deutschland. Vertriebsmitarbeiter von Philips sollen Einkäufer von Media Markt, Saturn und anderen Elektronikmärkten private Sachgeschenke angeboten haben, um von ihnen bestimmte Aufträge mit Haushaltsgeräten zu erhalten. Besonders pikant: Die Bestechung soll von einem bereits ausgeschiedenen Geschäftsführer der deutschen Philips-Niederlassung angeordnet worden sein. Bereits vor Wochen haben Beamte Büroräume der Konzernzentrale von Philips in Hamburg durchsucht, wie der Hersteller bestätigte. Dabei wurden umfangreiche Unterlagen beschlagnahmt.

Auch die zur Metro gehörende Media-Saturn-Holding hat sich zu der Bestechungsaffäre geäußert und die vom Hersteller offerierten Prämien für Einkäufer bestätigt. In der Ingolstädter Firmenzentrale zeigte man sich gleichzeitig betroffen: Man habe dem betroffenen Industriepartner »unser völliges Unverständnis unmissverständlich zum Ausdruck gebracht«, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.


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