Das LKA und die Staatsanwaltschaft Hamburg haben Haftbefehle gegen die zwei mutmaßlichen Haupttäter hinter der Abo-Falle online-downloaden.de vollstreckt. Damit sitzen erstmals Online-Abzocker hinter Gittern, zumindest vorläufig.
Das LKA und die Staatsanwaltschaft Hamburg haben Haftbefehle gegen die zwei mutmaßlichen Haupttäter hinter der Abo-Falle online-downloaden.de vollstreckt. Damit sitzen erstmals Online-Abzocker hinter Gittern, zumindest vorläufig.
Die beiden Hauptbeschuldigten im Alter von 27 und 30 Jahren sollen mit einer so genannten Abo-Falle Gebühren von 60 bis 80 Euro für den Download anderswo kostenlos erhältlicher Software erhoben haben. Etliche tausend Opfer der Abzocker hatten Anzeige wegen Betrugs erstattet. Der Schaden soll insgesamt etwa fünf Millionen Euro betragen.
Das Landeskriminalamt für Computerkriminalität und Urheberrechtsverletzungen (LKA 54) und die Staatsanwaltschaft Hamburg haben laut einer Meldung der Hamburger Polizei Räumlichkeiten in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Würzburg, Süderlügum und Lüneburg durchsucht und dabei auch 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Das sicher gestellte, umfangreiche Beweismaterial muss nun ausgewertet werden.
Die verhafteten Hauptbeschuldigten sollen ihre Tätigkeit auch dadurch verschleiert haben, dass sie ihre Firmensitze und Konten ständig gewechselt haben. Außerdem sollen sie sechs Strohmänner als Geschäftsführer mehrerer Tarnfirmen eingesetzt haben. Die Haftbefehle sind wegen Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug ausgestellt worden.
Über die Website online-downloaden.de wurden Testversionen und Gratis-Software zum Download angeboten. Nicht vorhandene oder versteckte Kostenhinweise haben etwa 65.000 Internet-Nutzer in eine Abo-Falle gelockt. Sie haben, zum Teil nach dreisten Mahnungen und Inkasso-Schreiben, etwa fünf Millionen Euro an die Täter gezahlt.
Bislang ist es noch nie gelungen die Haupttäter so genannter Abo-Fallen strafrechtlich zu belangen - viele Verfahren wurden wieder eingestellt. Hingegen haben Zivilgerichte bereits mehrfach entschieden, dass Abo-Fallen im Internet als Betrug zu werten seien. Doch verschiedene Tätergruppen agieren munter weiter und errichten immer neue Firmengeflechte und Websites nach bekanntem Schema.