Gut 53 Millionen Dollar bietet Smartphone-Spezialist Research In Motion für die US-Firma Certicom. Das Unternehmen hat Verschlüsselungstechniken für Mobilgeräte entwickelt.
Certicom ist einer der führenden Anbieter von Verschlüsselungslösungen für mobile Geräte. Die »Elliptic-Curve-Cryptography«-Technik des Unternehmens kommt auch auf den »Blackberry«-Smartphones von RIM zum Einsatz.
Bislang zahlte Research In Motion dafür Lizenzgebühren an Certicom. Doch jetzt will der Smartphone-Hersteller das Sicherheitsunternehmen schlucken, für 53 Millionen Dollar.
Für RIM macht die Übernahme insofern Sinn, als das Butter-und-Brot-Geschäft des Unternehmens Firmen sind. Und Business-User haben wesentlich höhere Ansprüche an die Sicherheit von Mobilgeräten als private Nutzer.
Auf einer Tagung amerikanischer IT-Sicherheitsexperten an der Technischen Universität von Georgia im Oktober dieses Jahres warnten die Fachleute vor einer starken Zunahme von Angriffen auf Mobilgeräte. Hacker arbeiten demnach daran, Viren und Schadprogramme für Handys zu entwickeln.
Ähnlich wie bei PCs wollen sie vertrauliche Daten und Adressen stehlen oder Smartphones zu »Spam-Schleudern« umfunktionieren. Eine weitere Möglichkeit, um Geld zu verdienen: Die Mobiltelefone werden so manipuliert, dass sie ohne Zutun des Nutzers kostenpflichtige Telefonnummern anrufen.
Der Schutz seiner »Blackberry«-Geräte vor solchen Angriffen ist einer der Gründe, weshalb RIM an Certicom interessiert ist. Ein zweiter ist der Erfolg des »iPhone«. Das Smartphone von Apple stößt auch bei Firmenkunden auf Interesse. Eine Schwachstelle des iPhone ist jedoch die Sicherheit. Und hier will RIM ansetzen.
Ob die Übernahme von Certicom klappt, steht allerdings noch in den Sternen. Das Management des Sicherheitsunternehmens hat eine Beratungsfirma engagiert und nimmt zusammen mit dieser die Offerte unter die Lupe. Man prüfe mehrere Alternativen, so Certicom in einer Pressemitteilung.