Blade-PCs als Alternative zum Desktop PC: Ein Markt für Experimentierfreudige
Blade-PCs als Alternative zum Desktop PC: Ein Markt für Experimentierfreudige. Clearcube baut derzeit einen Channel für Blade-PCs auf. Während der chinesische PC-Hersteller Lenovo in den USA zukünftig als Reseller für Clearcube auftritt, betreut SHP & Consulting in Deutschland die Partner. Allerdings ist dieser Markt nur für experimentierfreudige Systemhäuser geeignet.
Blade-PCs als Alternative zum Desktop PC: Ein Markt für Experimentierfreudige
PC-Blades sind in Europa bisher noch weitgehend unbekannt. In den USA konnte der Anbieter Clearcube allerdings im vergangenen Jahr seinen Umsatz mit den ähnlich wie Thin-Clients funktionierenden Geräten verdreifachen und schaffte es damit, in einem Ranking der amerikanischen CRN der 50 führenden System-Builder zum am schnellsten wachsenden Unternehmen gekürt zu werden. Das Geschäft bewegt sich im Vergleich zum allgemeinen PC-Markt allerdings bisher noch in recht bescheidenen Dimensionen. Weltweit wurden von Clearcube in 2004 insgesamt nur rund 50.000 PC-Blades installiert.
Mit Lenovo hat der PC-Blade-Pionier nun einen Vertriebspartner gewonnen, der in den USA Clearcube-gebrandete PC-Blades anbieten wird. Im Gegensatz zum Thin-Client-Konzept behält der Anwender beim PC-Blade seinen PC, der jedoch nicht mehr am Arbeitsplatz steht, sondern in einem separaten Raum untergebracht ist. Am Arbeitsplatz befindet sich nur der so genannte lüfterlose »C-Port«, der über die notwendigen Schnittstellen verfügt. Laut einer aktuellen IDC-Studie lassen sich auf diese Weise gegenüber herkömmlichen PCs bis zu 40 Prozent der Betriebskosten einsparen.
In Deutschland baut die Firma SHP & Consulting derzeit in Zusammenarbeit mit Clearcube den deutschen Channel-Vertrieb für Blade-PCs auf. Laut Vertriebsmanager Jürgen Fischer bestehen für Systemhäuser, die in das Geschäft einsteigen wollen, gegenwärtig im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: entweder erhält man als Kooperationspartner, der einen Kontakt herstellt, eine Provision, oder man verkauft als Business-Partner auf eigene Rechnung.
Der Preis für einen Blade-PC ist mit rund 1.500 Euro allerdings deutlich höher als für einen herkömmlichen PC. Da der Anschaffungspreis jedoch nur etwa ein Viertel der jährlichen Gesamtkosten ausmacht, amortisiere sich die Anschaffung bereits nach einem Jahr, so die Marktforscher von IDC. Für 2005 prognostiziert IDC ein weltweites Absatzpotenzial von 800.000 PC-Blades. Der deutsche Markt ist dabei bisher noch so gut wie unerschlossen. Auch Fischer gibt zu, dass sich das Geschäft in Deutschland noch in der Entwicklungsphase befindet. »Die Entscheidung Lenovos könnte jedoch auch eine Signalwirkung für Deutschland haben«, glaubt Fischer. Business-Partner von SHP & Consulting sind bisher die Systemhäuser Actinium, BDL, Cpvision, Davta, Gamma, Ntcomputing, Saynet und Sysorga. Solange sich Lenovo nicht in Deutschland engagiere, seien zudem für die hiesigen Reseller die Chancen größer, sich ein möglichst großes Stück vom Zukunftsmarkt PC-Blade abschneiden zu können. Insgesamt will Fischer auf rund 15 Partner kommen, »um Deutschland optimal abzudecken«.
Klaus Luger Vertriebsleiter bei der Münchner IT-Firma Saynet, die auch PC-Blades in ihrem Produktportfolio führt, beurteilt die Zukunftschancen für PC-Blades als Desktop-Alternative durchaus optimistisch. Zahlreiche Firmen aus dem Finanz-, Pharmazie- und Forschungs-Bereich zählten bereits zu seinen Kunden und der Anteil von PC-Blades am Gesamtgeschäft mache derzeit etwa zehn bis 15 Prozent aus ? Tendenz steigend.
______________________________________________
INFO
Lenovo Deutschland GmbH
Karl-Arnold-Platz 1A, D-40474 Düsseldorf
Tel. 0160 9783769
SHP & Consulting GmbH
Pallaswiesenstraße 172, D-64293 Darmstadt
Tel. 06151 497902 76, Fax 06151 497902 20
www.shp.gmbh.de