Cisco entdeckt Partner als Lösungsanbieter

13. Februar 2004, 11:47 Uhr |

Cisco entdeckt Partner als Lösungsanbieter. Die auf der gerade in Hawaii stattfindenden weltweiten Cisco-Partnerkonferenz angekündigte nächste Phase des im vergangenen Jahr bereits gestarteten Partner Incentive Programms soll Reseller belohnen, die sich engagieren, um Ende-zu-Ende-Lösungen zu erstellen. Neue Spezialisierungen und eine erweiterte Partnerschaft mit Microsoft zielen in die selbe Richtung. <br>

Cisco entdeckt Partner als Lösungsanbieter

Das jetzt auf dem Cisco Partner Summit in Hawaii angekündigte Solutions Incentive Program ist jedoch noch in der Entwicklungsphase und soll erst in drei bis zwölf Monaten tatsächlich gestartet werden, schränkt Paul Mountford, Senior Vice President Worldwide Channels bei Cisco in einem Interview mit der US-Ausgabe der CRN ein. Dennoch begrüßen die Partner prinzipiell die geplante Unterstützung : "Jedes Mal wenn es um eine Anwendung geht, wird wirklich ein beratender, lösungsbasierter Ansatz benötigt", weiß etwa Christine Holloway, Mitinhaberin von Norstan Communications, einem Cisco Voice Solutions Partner aus Waukesha im US-Bundesstaat Wisconsin. Andere Besucher der Partnerkonferenz waren mit ihrer Beurteilung vorsichtiger: "Das mag in einigen Ländern besser anwendbar sein als in anderen", gab sich etwa Kevin Roche, General Manager of North America Operations und verantwortlich für weltweite Allianzen beim IT-Dienstleister Getronics, zurückhaltend. In der Planung der detaillierten Ausgestaltung des SIP wird Ciscos Customer Advocacy Organisation, die für die Berücksichtigung der Kundeninteressen in der Startegie des Netzwerkanbieters zuständig ist, noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben. Wenig überraschend ist jedoch, dass IP-Telefonie und Security voraussichtlich die ersten Fokusthemen des neuen Programms sein werden. Erster Schritt in diese Richtung dürfte die Ankündigung eines neuen Serviceangebots durch Edison Peres, Cisco Vice President of Advanced Technologies, sein, das qualifizierten Partnern helfen soll, mit der Unterstützung von Ciscos IP-Telefonie-Spezialisten neue Lösungen zu entwicklen. Das "Voice Services Model", das ebenfalls frühestens in drei Monaten starten soll, richtet sich an Partner, die ein eigenes Network Operations Center aufgebaut haben und die komplette Sprachlösungen anbieten wollen, erläuterte Peres. Zusätzlich wird Cisco, wahrscheinlich zunächst in den USA, eine spezielle Presales-Abteilung einrichten, die Partnern helfen soll, Pläne für IP-Telefonie geeignete Infrastrukturen auszuarbeiten. Cisco setzt große Hoffnungen in das Service Incentive Program: Wie Peres gegenüber CRN USA sagte, sollen damit die Umsätze im Bereich Advanced Technology, also den von Cisco als wachstumsstark und förderungswürdig ausgemachten Technologiebereichen, in den nächsten andertahlab Jahren um rund eine Milliarde Euro anwachsen.

Auch bei den bisher eher auf Produktbereiche beschränkten Spezialisierungen verfolgt Cisco nun einen mehr lösungsorientierten Ansatz. Die vier neu eingeführten unterstreichen dies. Die ersten beiden, "IP-Video-Überwachung" und die Spezialisierung "Zweigniederlassung der Zukunft" sollen bereits Mitte des Jahres für Partner erhältlich sein. Sie sollen sowohl für Premier, Silber als auch Gold-Partner zugänglich sein.

Mit Microsoft hat Cisco auf dem Partner Summit in Honolulu eine gemeinsame SMB-Initiative angekündigt. Sie soll durch die jeweiligen Channel-Partner verkauft werden. "Wir versuchen es kleineren Unternehmen zu erleichtern, von hochwertigen Technologien beider Unternehmen zu profitieren" umschreibt Peter Alexander, Vice President Worldwide Commercial Market Segment bei Cisco, das Vorhaben. Die beiden Anbieter wollen dazu Referenzarchitekturen entwicklen, die qualifizierten Partnern im April zugänglich sein werden. Damit soll es Resellern einfacher gemacht werden, Produkte der beiden Branchenriesen in einer Installation zu verkaufen. Außerdem werden Ciscos IP-Telefonie-Software "Call Manager" und "Call Manager Express" in Microsofts CRM-Lösung integriert. Für die Partner ergibt sich dadurch die Möglichkeit, IP-Telefonie im Rahmen eines Anwendungspakets und nicht als Einzeltechnologie zu verkaufen - was offenbar gut ankommt. So bestätigt etwa Gia McNutt, CEO bei Special Order Systems, einem kalifornischen Cisco-Partner, den beiden Herstellern, dass ihre Initative in die richtige Richtung geht:"CRM ist eine großartige Sache, aber ohne die Integration der Telefonie fehlt einfach etwas". Aber auch für Schnäppchenjäger haben sich die beiden Hersteller noch etwas ausgedacht: So ist ein Bundle aus Ciscos 831 Broadband Router und Microsofts Small Business Server 2003 Standard Edition geplant, dass gegenüber dem Preis der Einzelprodukte um 20 bis 30 Prozent preiswerter sein soll.

http://www.cisco.de http://www.microsoft.de


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