Der Sprung zum Großformat

19. Februar 2004, 0:00 Uhr |

Der Sprung zum Großformat. Flachbildschirme erobern immer mehr Büros: In Deutschland sollen bereits dieses Jahr fünf von sechs verkauften Monitoren TFT-LCDs und keine Röhrenmonitore mehr sein. Allerdings ist erstmal kein weiterer Preisverfall zu erwarten.

Der Sprung zum Großformat

Mit dem 37-Zoll großen LC-M3700 bietet Sharp einen LCD-Monitor der herkömmlichen Plasma-Großbildschirmen Konkurrenz macht. Preis: rund 6500 Euro.

Foto: Sharp

Ungebrochen ist das rasante Wachstum der LCD-Bildschirme. Jahr für Jahr steigen die verkauften Stückzahlen. So verdoppelte sich zum Beispiel, laut einer Rechnung des Display Cast LCD von Marktforschungsinstitut Meko, das Volumen der in Europa verkauften Monitore im zweiten Quartal 2003 gegenüber dem Vorjahresquartal knapp.

Auch gegenüber den herkömmlichen Röhrenmonitoren wächst ihr Marktanteil: In Deutschland werden im Jahr 2004 voraussichtlich von 6 Millionen verkauften Bildschirmen bereits 5 Millionen LCD-Geräte sein, so eine Prognose des Marktforschungsinstituts BNA.

17-Zoll weiter stark

Die größte Nachfrage unter den LCD-Geräten sollen dabei mit 46 Prozent die 17-Zöller erfahren. 15-Zoll-Displays werden noch gut ein Drittel der verkauften Monitore ausmachen. Rund 15 Prozent Marktanteil sollen 18-und 19-Zoll-Bildschirme einnehmen (siehe Grafik rechts). Horst Strobender, Senior Product Manager Monitore bei Samsung schätzt: "Die 19-Zoll-Monitore werden überproportional auf Kosten der 18-Zöller und vielleicht auch ein wenig zu Lasten der 17-Zöller Marktanteile gewinnen. Das Segment der 18-Zoll-Monitore wird bald ganz auslaufen". Bereits im Jahr 2003 zeichnete sich laut DisplayCast LCD der Wechsel vom 18- zum 19-Zoll-Segment ab: Gewannen die 19-Zoll-Monitore im dritten Quartal 2003 im Vergleich zum Vorjahresquartal 4,3 Prozent Marktanteil und lagen damit auf 5,6 Prozent, verloren die 18-Zöller in der gleichen Zeitspanne 3,2 Prozent. Die Anwender scheinen demnach vermehrt auf Großformate zu setzen.

Steigende Preise

Der Trend zum Großformat, kommt aber nicht von ungefähr. Vor allem die Preisentwicklung des TFT-Monitormarktes fördert diesen Wechsel: Denn war der Preisverfall der TFT-Monitore über lange Zeit stark, ist dieser nun fürs erste gestoppt. Bereits im dritten und vierten Quartal vergangenen Jahres zeichnete sich ein Lieferengpass für 15- und 17-Zoll-Panels ab, der zu leichten Preissteigerungen führte. Gegen Ende des Jahres war dann auch ein Engpass für die 19-Zoll-Geräte abzusehen. Senior Product Manager Strobender rechnet deshalb auch bis Ende März mit weiteren Preissteigerungen von ein bis drei Prozent über alle Zollgrößen. Besonders die 15-Zöller sollen weiter von dieser Entwicklung betroffen sein. "Für das zweite Quartal sind dann keine signifikanten Änderungen zu erwarten", urteilt der Manager. In der zweiten Jahreshälfte können die Anwender dann eventuell mit leichten Preissenkungen für die 19 Zoll Displays rechnen.

CeBit-Trends 2004

Die CeBit wird dieses Jahr neben reinen TFTs, einige OLED-Prototypen und vor allem eine Vielzahl neuer LCD-TFT-Fernseher zeigen. Will doch jeder Monitorhersteller mit seinen Produkten dabei sein, wenn es darum geht, in einem zusätzlichen Markt Fuß zu fassen. Doch auch im klassischen TFT-Segment werden viele Produktneuheiten zu sehen sein: Neue TFTs mit immer schlankerem Design, schnelleren Reaktionszeiten und weiteren Farb-Kalibrierungsmöglichkeiten (siehe auch Produktvorstellungen Seite 35).

Aktuelle TFT-Monitore im Überblick

Belinea 101735

Der 17-Zoll-Monitor Belinea 101735 von Maxdata wartet mit einer ausgezeichneten Reaktionszeit von 16 Millisekunden (4 ms rise/12 ms fall) und zwei im Fuß integrierten ein Watt Lautsprechern auf. Damit ist der TFT sowohl für Videos als auch für Multimedia-Anwendungen geeignet. Das Kontrastverhältnis beträgt 450:1 und die Helligkeit entspricht mit 250 cd/m2 dem heutigen Standard. Der Betrachtungswinkel mit 140 Grad horizontal und 120 Grad vertikal könnte größer sein. Natürlich ist der Monitor höhenverstellbar und verarbeitet die Signale von digitalen als auch analogen Grafikkarten.

Info: www.belinea.com; 17-Zoll-Monitor Belinea 101735; Preis: 509 Euro

Benq FP783

Der sehr modisch anmutende 17-Zoll-Monitor von Benq FP783 wartet mit einer gegenüber der Konkurrenz überdurchschnittlichen Helligkeit von 300 cd/m2 auf. Durch die schnelle Reaktionszeit von zwölf Millisekunden eignet sich das Gerät nicht nur für Office-Anwendungen, sondern auch für Animationen. Für Multimedia-Arbeiten lässt sich der TFT optional mit zwei mal zwei Watt-Lautsprechern und bei Bedarf auch mit einer Web-Cam ausstatten. Gut einsehen kann man das Display bis zu einem Blickwinkel von 140 Grad vertikal wie horizontal. Der Monitor kann analoge wie digitale Signale empfangen. Der FP783 lässt sich in der Höhe verstellen, neigen und drehen und ist TCO 99 zertifiziert.

Info: www.benq.com; 17-Zoll-Monitor Benq FP783; Preis: vorraussichtlich 699 Euro

ViewSonic VG910s/b

Der 19-Zoll-Monitor von ViewSonic VG910 ist in Schwarz und Silber erhältlich. Er wartet mit einem sehr guten Kontrastverhältnis von 600:1 auf. Seine Reaktionszeit beträgt 25 Millisekunden und seine Helligkeit entspricht mit 250 cd/m2 dem heutigen Standard. Durch den Industriestandard sRGB für farbechte Darstellungen und seine zwei integrierten drei Watt-Lautsprecher ist der Monitor nicht nur für Office-, sonder darüber hinaus für Grafikanwendungen und Multimedia geeignet. Der VG910s/b lässt sich in der Höhe verstellen und kann darüber hinaus an der Wand montiert werden. Analoge wie digitale Signale verarbeitet das Gerät problemlos und es ist PC wie Mac kompatibel.

Info: www.viewsonic.de; 19-Zoll-Monitor: ViewSonicVG910s/b; Preis: 849 Euro

Eizo L795

Eizo hat einen neuen höhenverstellbaren wie kippbaren 19-Zoll-Monitor mit integriertem Lautsprecher auf den Markt gebracht. Der L795 wartet mit einem guten Kontrastverhältnis von 500:1 auf. Seine Reaktionszeit beträgt 25 Millisekunden (15 ms rise/10 ms fall). Wie die meisten Produkte des Wettbewerbs besitzt der Monitor eine Helligkeit von 250 cd/m2. Sein weiter horizontaler wie vertikaler Blickwinkel von je 170 Grad grenzen ihn hingegen gegenüber der Masse ab. Der L795 ist mit einem digitalen wie analogen Signaleingang ausgestattet. Darüber hinaus lassen sich die Farbtemperaturen in 500er Schritten zwischen 4000 und 10000 K justieren.

Info: www.eizo.de; 19-Zoll-Monitor Eizo L795; Preis: 1050 Euro

Philips Brilliance 190P

Mit einem ausgezeichneten Kontrastverhältnis von 700:1 und einer schnellen Reaktionszeit von 16 Millisekunden wartet der 19-Zoll-Monitor Brilliance 190P von Philips auf. Mit seinen integrierten Lautsprechern und dem Mikrofon eignet sich das Gerät nicht nur Grafik- sondern auch für bewegte Multimedia-Anwendungen. Sein Blickwinkel von bis zu 176 Grad horizontal wie vertikal überzeugt darüber hinaus. Das Gerät kann sowohl analoge als auch digitale Signale verarbeiten. Die Helligkeit von 250 cd/m2 entspricht hingegen nur dem heutigen Standard. Das gradlinige Design kann sich aber sehen lassen und für Komfort sorgt ein Fuß, durch den sich der Monitor in der Höhe verstellen sowie neigen und drehen lässt.

Info: www.philips.de; 19-Zoll-Monitor Brilliance 190 P; Preis: steht noch nicht fest

NEC-Mitsubishi LCD2110UX

Der 21-Zoll-Monitor LCD 2110UX von NEC-Mitsubishi soll professionellen Anwendern im Finanzsektor genauso wie denen aus Grafik und Druckvorstufe genügen. Eine ergonomische Arbeitsposition wird durch die Verstellbarkeit des Displays sichergestellt. Farben lassen sich über den Industriestandard sRGB und eine 6-Achsen-Farbkontrolle justieren. Außerdem soll die Bildschirmdarstellung bis zu 176 Grad horizontal wie vertikal noch erkennbar sein. Mit 20 Millisekunden besitzt das Gerät zusätzlich ein schnelles Reaktionsvermögen. Das Kontrastverhältnis von 500:1 überzeugt. Die Helligkeit entspricht mit 250 cd/m2 dem Standard. Der Monitor kommt mit analogen wie digitalen Signalen zurecht.

Info: www.nec-mitsubishi.com; 21-Zoll-Monitor NEC-Mitsubishi LCD2110; Preis: 2039 Euro

von: Henriette Struss | hs


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