Wer schafft es in den Chefsessel? Immer häufiger sitzen in den Führungsetagen vor allen Dingen Akademiker und Höherqualifizierte, zeigt eine aktuelle Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen.
Trotzdem bleiben verantwortliche Positionen in der Privatwirtschaft nach wie vor ohne Studium erreichbar, heißt es. Zusätzlich werden Angebote, die praxis- und theorieorientierte Bildungsphasen auf höherem Niveau kombinieren, künftig an Bedeutung gewinnen.
Wie die Studie zeigt, verfügte im Jahr 2008 mehr als jede zweite Führungskraft (54,2 Prozent) in der deutschen Privatwirtschaft über einen beruflichen Bildungsabschluss. Ein Drittel (34,4Prozent) erreichte die Führungsebene ausschließlich über die Berufsqualifizierung. Knapp zwei Drittel (62,6 Prozent) verfügten über einen Hochschulabschluss. Jeder Fünfte (19,8 Prozent) besaß eine Doppelqualifikation und hatte zusätzlich zum beruflichen einen akademischen Abschluss.
»Offensichtlich verknüpfen einige der Aufstiegsorientierten die beruflichen und akademischen Bildungsphasen miteinander«, so die IAQ-Forscherinnen Christine Franz und Dorothea Voss-Dahm. Beide Bildungsphasen miteinander zu verbinden, braucht allerdings Zeit, da beide Phasen wegen der Trennung der Systeme in der Regel nacheinander absolviert werden. Sollen Bildungswege durchlässiger werden, müsse vor allem die Anrechnung von Abschlüssen bei Übergängen vom beruflichen in das akademische Ausbildungssystem überdacht werden. Der beruflich-akademische Bildungstyp werde aber auch durch duale Studiengänge gestärkt.