Die Zahlen der vergangenen Woche
Keine Überflieger, vielleicht mit Ausnahme von Trend Micro, aber auch keine Horrormeldungen gab es in der vergangnen Woche.

Hat angesichts der hervorragenden Finanzdaten von Trend Micro gut lachen: Eva Chen, CEO der IT-Sicherheitsfirma.
Funkwerk AG: Endlich einmal eine IT-Firma aus deutschen Landen. Der Spezialist für Wireless LANs und Remote-Access-Produkte war mit dem Geschäftsjahr 2006 halbwegs zufrieden.
Der Umsatz lag bei 242 Millionen Euro. Das Ergebnis bewegte sich mit 10 Millionen Euro »am unteren Ende des angestrebten Zielkorridors«, so das Unternehmen.
Im laufenden Jahr erwartet Funkwerk einen Umsatz von 255 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis von 13 Millionen. Keine großen Sprünge also, aber ein solides Wachstum.
Hewlett-Packard: Von einem »starken ersten Quartal« sprach HPs Vorstandsvorsitzender Mark Hurd. Stimmt, denn der Umsatz kletterte im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 Prozent auf 25,1 Milliarden Dollar. Das waren 800 Millionen mehr als erwartet.
Der Nettogewinn landete bei 1,55 Milliarden Dollar, an die 26 Prozent mehr als im Quartal zuvor. Vor allem die Hardware-Sparten waren für das gute Ergebnis verantwortlich: PCs (+17 Prozent Umsatz) und Notebooks (+40 Prozent).
Die Storage- und Server-Abteilung legte um 5 Prozent zu. Und was sagten die Analysten? »Alles im Rahmen unserer Erwartungen«, folglich gab der Börsenkurs nach.
Lycos Europe: Endlich wieder schwarze oder besser gesagt graue Zahlen im Geschäftsjahr 2006. Statt einem Minus von 20,2 Millionen Euro (2005) gab es einen schmalen Nettogewinn von 1,7 Millionen. Aber der war nur auf den Verkauf des schwedischen Internet-Portals Spray für 15 Millionen Euro zurückzuführen
Ebenso zart war der Umsatzsprung in 2006, um 4 Prozent auf 82,4 Millionen Euro. Also keine Entwarnung für die Firma. Aber nun soll es die Konzentration auf Web-2.0-Services richten. Dort sieht sich Lycos als Marktführer – wie viele andere Portalbetreiber auch.
Motorola: Eine »steinige« erste Jahreshälfte stehe dem Unternehmen bevor, so Finanzchef David Devonshire. Vor allem der Preisverfall bei Handys wie dem »Razr« macht dem Konzern zu schaffen.
Und dann ist da noch Apple mit seinem »iPhone«, das im Juni in den USA in die Läden kommt. Aber davor hat Motorola laut Devonshire keine Angst.
Apple will 2008 an die 10 Millionen Mobiltelefone verkaufen. Kein Maßstab für Motorola, denn alleine im letzten Quartal 2006 setzte der Hersteller 66 Millionen Handys und Smartphones ab.
Trend Micro: »Security sells«, und das offenbar nicht zu knapp. Das kommt auch IT-Sicherheitsspezialist Trend Micro zugute.
Der japanische Anbieter verzeichnete 2006 ein Umsatzplus von respektablen 17 Prozent und erreichte umgerechnet 726,7 Millionen Dollar. Und dann der Nettogewinn: Er betrug 146,3 Millionen Dollar - eine solide Leistung.
Vor allem in den USA legte die Firma zu: Der Umsatz stieg dort um ein Viertel. In Europa waren es immerhin noch 15 Prozent, in Asien an die 13 Prozent.
In diesem Jahr soll es natürlich so weitergehen, so Geschäftsführerin Eva Chen. Vor allem mit Produkten, die Firmen und private Nutzer gegen den Diebstahl von Daten und Identitätsinformationen via Web schützen.
Hightech-Firmen streichen Stellen
Leider gibt es auch weniger erfreuliche Daten, speziell aus Sicht von Arbeitsnehmern:
Bis zu 270 Stellen will Sandisk abbauen, an die 10 Prozent der gesamten »Workforce«. Der Hersteller von Speicherkarten reagiert damit auf den Preisverfall bei USB-Sticks.
Gut 700 Jobs streicht Nokia. Bei mehr als 60.000 Mitarbeitern fällt das nicht so extrem ins Gewicht, aber immerhin. Schuld sind die sinkenden Preise für Handys, siehe Motorola oben.
Fast 870 Arbeitsplätze streicht Alcatel-Lucent in Deutschland. In Nürnberg sind es 300 Stellen, in Stuttgart mehr als 460. Insgesamt hat der Konzern in der Bundesrepublik 4900 Mitarbeiter.
An die 20.000 Informatiker fehlen derzeit in Deutschlands IT- und Telekommunikationsbranche. Das beklagt der Verband Bitkom. Hoch qualifizierte Fachkräfte seien zur Mangelware geworden, und das wirke sich bereits negativ auf das Geschäft vieler Firmen aus.
Nur 5 Millionen Dollar Abfindung erhält der ehemalige Dell-Chef Kevin Rollins. Er musste seinen Stuhl für Firmengründer Michael Dell räumen.
»Nur« deshalb, weil beispielsweise die ehemalige HP-Chefin Carly Fiorina mit 21 Millionen Dollar von dannen ziehen konnte.