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Doppelt sparen

Kostenbremse IT – Während das Server-Based-Computing die IT-Kosten um bis zu 50 Prozent zu senken vermag, bescheinigen aktuelle Analysen dem Voice-over-IP bis zu 40 Prozent Einsparungen bei den Telefonkosten. Beide Kostenbremser können zu einer wirksamen Einheit kombiniert werden.

Autor:Redaktion connect-professional • 27.9.2007 • ca. 2:40 Min

SBC und Voice-over-IP-Anwendungen werden vom Arbeitsplatz aus genutzt und lassen sich idealerweise über ein gemeinsames Endgerät zusammenführen. Daher implementierten Thin-Client-Hersteller zunehmend VoIP-Features standardmäßig in die Firmware ihrer häufig Linux-basierten Thin-Clients. Als Basistechnologie wird dabei der quelloffene und weltweit verbreitete Standard SIP genutzt. Das Open-Source-Protokoll garantiert eine zukunftssichere Lösung, die gleichsam für Anbieterunabhängigkeit und Investitionsschutz sorgt.

Die drei typischen SBC-Kommunikationsprotokolle sind RDP, ICA und X11. Sie unterstützen die gängigen Terminalserversysteme Windows-2003-Server, Citrix-Presentation-Server und Linux. Ein weiterer Vorteil des SIP-Clients ergibt sich aus den geringen Hardwareanforderungen, die er an die Endgeräte stellt. Die Leistungsfähigkeit der Thin-Clients wird somit kaum beeinflusst.

Sofortige und langfristige Einsparungen
Die Nutzung des VoIP ist beinahe so einfach wie die Integration eines Thin-Clients in eine Server-Based-Computing-Umgebung. Für den internen Einsatz bedarf es lediglich eines SIP-Servers und eines Headsets, das via USB oder Klinkenstecker an den Thin-Client angeschlossen wird. Telefonate innerhalb des Unternehmensnetzwerkes, die über mehrere Standorte hinweg geführt werden, erzielen umgehende Einsparungen gegenüber der konventionellen Telefonie. Auch für externe Gespräche außerhalb des Unternehmensnetzes setzt sich der SIP-Standard bereits erfolgreich durch. Über IP-Telefonanlagen lassen sich auch bestehende Telefone und Kommunikationsgeräte weiter verwenden, um bereits getätigte TK-Investitionen zu schützen.

Dem Stellenwert als strategische Lösungskomponente entspricht auch die Möglichkeit zur zentralen Konfiguration des VoIP-Clients per Fernzugriff, wie es beispielsweise mit der Administrationssoftware Igel-Remote-Management-Suite möglich ist. Mit deren Hilfe lassen sich alle organisationsweit betriebenen Thin-Clients gruppenweise und innerhalb weniger Minuten konfigurieren und aktualisieren, was zu einer weiteren Senkung der Administrationskosten führt.

Die Qualität der VoIP-Verbindung, oder kurz Quality-of-Service, hängt grundsätzlich von der aktuell verfügbaren Bandbreite ab. Das Server-Based-Computing erfordert lediglich geringe Bandbreiten für den Datenaustausch zwischen Thin-Client und Server. Die entsprechenden Kommunikationsprotokolle sind auf große Entfernungen ausgelegt und haushalten deshalb sehr effizient. Folglich steht dem IP-Datenstrom tendenziell mehr Bandbreite zur Verfügung als beispielsweise in typischen Client-Server Architekturen mit gemappten Netzlaufwerken.

Beim Gesprächsaufbau handelt der SIP-Client die VoIP-Verbindung mit dem SIP-Server aus. Der Sprachdatenstrom an sich wird via RTP übertragen. Dieses Transportprotokoll wurde gezielt für Echtzeit- und Audiodaten entwickelt. Ähnlich wie beim MP3-Format für Musik wird die Sprache vor der Übertragung über das Netz komprimiert. Wie stark diese Kompression ist, hängt von den zusätzlich verwendeten Sprachcodecs ab. Die verwendete VoIP-Software oder -Hardware kann die Kompression je nach verfügbarer Bandbreite zudem automatisch erhöhen oder vermindern. Die Datenmenge von Voice-over-IP liegt je nach Kompressionsgrad etwa zwischen 12 kBit/s und 80 kBit/s. Über bestimmte Router, die Sprachpakete bevorzugt behandeln, lässt sich die Sprachqualität weiter verbessern. Analog zum konventionellen Internet-Verkehr sieht sich auch jeder VoIP-Anwender drängenden Fragen nach der Sicherheit ausgesetzt. Innerhalb von Unternehmensnetzen lässt sich der IP-Datenstrom mittels VPN schützen. Das gilt vor allem für WAN-Verbindungen.

Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, bereits in der Firmware grundlegende Verschlüsselungskomponenten wie PPPT oder den Cisco-VPN-Client anzubieten. Auch der SRTP soll zukünftig integriert werden, um alternativ zu RTP eine Verschlüsselung der Sprachdaten zu ermöglichen. SRTP eignet sich insbesondere für den Schutz von VoIP-Verkehr, denn es lässt sich in Verbindung mit Header-Compression nutzen und hat keine Auswirkung auf die Qualität des IP-Services. Das bringt entscheidende Vorteile für Lösungen, die den Datenverkehr via Sprachcodecs verbessern und dadurch geringere Übertragungsraten erzielen. Beispielsweise plant Igel, im Laufe des Jahres 2006 mit dieser Integration alle herstellerseitigen Sicherheitsaspekte in puncto VoIP abzudecken.

Fazit
Ungeachtet der enormen Einsparpotentiale durch eine Koppelung von Server-Based-Computing und Voice-over-IP wissen nur wenige IT-Verantwortliche um die effektive Verbindung beider Technologien. Die Erfolg versprechende Brücke zwischen IT und TK schlagen die effizienten und flexibel einsetzbaren Thin-Clients. Die Vereinigung aus dem quelloffenem SIP-Standard, der zentralen Administrationsfähigkeit und der laufenden Implementierungsanpassung verspricht gleichsam eine hohe Zukunftssicherheit und einen schnellen Return-on-Investment für den doppelten Spareffekt.

Dirk Dördelmann, Product Manager,
IGEL Technology