E-Learning für Fortgeschrittene

19. Februar 2004, 0:00 Uhr |

E-Learning für Fortgeschrittene. Durchgängiges IT Management stellt Banken und Sparkassen vor große Herausforderungen. Die Einbindung der zahlreichen Selbstbedienungs-Automaten erfordert neue Ansätze.

E-Learning für Fortgeschrittene

Zwar wächst der E-Learning-Markt nicht explosionsartig, doch das Analystenhaus Gartner geht immerhin davon aus, dass bis zum Ende des Jahres 2005, E-Learning eine der vier meist genutzten Internet-Anwendungen sein wird. Nur Funktionen wie Surfen, E-Mailen und die Internetsuche sollen dem Web gestützten Lernen dann noch den Rang ablaufen.

Fusionen und Übernahmen

Trotz wachsender Popularität steht dem Markt aber nach Meinung der Gartner-Analysten auch eine Fusions- und Übernahmewelle bevor. Die Ursache: Neben einer Vielzahl spezialisierter E-Learning-Anbieter stoßen immer mehr globale Anbieter wie IBM und SAP auf den Markt vor. Die Lernprogramme dieser Softwarekonzerne konkurrieren nun zunehmend mit den Best-of-Bread-Lösungen der Spezialanbieter.

Eine Marktentwicklung, die Vorzüge für potentielle Anwender haben kann. Denn sind diese bereits Kunde eines globalen Softwareherstellers, der nun auch eine E-Learning-Lösung anbietet, können sie von ihm eine tiefere Integration in ihre IT-Infrastruktur und bereits bestehenden Anwendungen erwarten.

Genauso werden sich spezialisierte Anbieter besondere Angebote für potentielle Kunden ausdenken müssen, um gegen den zunehmenden Wettbewerb anzukommen. Gerade für kleinere Anbieter wird es im Markt auf Grund der Entwicklungen schwer werden zu überleben. So sieht Gartner auch mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent voraus, dass Mitte des Jahres 2005 rund ein Viertel der bedeutenden E-Learninganbieter von Fusionen und Übernahmen betroffen sein werden.

Investitionssicherheit prüfen

Anwender, die Kunde bei einem spezialisierten E-Learninganbieter sind oder vorhaben, sich eine Best-of-Bread-Lösung anzuschaffen, sollten sich deswegen auf der einen Seite vertraglich absichern und auf der anderen Seite das Lösungsportfolio vor dem Kauf besonders genau unter die Lupe nehmen (siehe auch Kasten unten).

Kriterien zur Wahl eines E-LearninganbietersAchten Sie bei der Wahl eines Anbieters darauf, dass dieser eine umfassende E-Learning-Lösung offeriert. Für das Jahr 2004 werden von Analystenhäusern wie Gartner Research Fusionen und Übernahmen im E-Learning-Markt erwartet. Sichern Sie sich bei der Wahl einer E-Learning-Lösung ab. Schließen sich konkurrierende Anbieter zusammen, wird in der Regel eine Produktlinie aufgegeben. Wenn Sie Verträge und Vertragsverlängerungen aushandeln, bestehen Sie auf Klauseln, die Ihre Investition absichern. Diese sollten eine Garantie für Produktlizenzen, Support, Upgrades, Migrationen und Services beinhalten.

E-Learning-Lösungen sollen ja nicht nur mehr multimediale Wissensinhalte bereitstellen. Nein, auch auf Werkzeuge zur Planung, Steuerung und Analyse genauso wie zur Bewertung von Inhalten sowie Lehr- und Lernprozessen sollte der Anwender achten. Volker Zimmermann, Vorstandssprecher IMC erläutert, "Es findet ein Generationswechsel von eLearning hin zu einem durchgängigen Learning Life Cycle Management statt. eLearning ist keine Spielwiese mehr, sondern vielmehr Teil der Personalentwicklung in Unternehmen geworden. Schließlich verfolgen die Anwender ja auch mit E-Learning betriebswirtschaftliche Ziele".

Als besonders vorteilhaft hat sich E-Learning bereits beim Launch von Produkten oder Diensten bei Anwenderunternehmen erwiesen. Denn dabei geht es zumeist um Schulung von hunderten Leuten in den unterschiedlichsten Standorten. Klassische Lernmethoden stellen hier einen sehr kostenintensiven und zeitaufwendigen Faktor dar. Der Einsatz von E-Learning Methoden kann sowohl Zeit als auch Kosten reduzieren.

Letztendlich zählt bei jeder neu eingesetzten Technologie am Ende der Profit, der sich durch eine Lösung generieren lässt - ganz egal ob diese von einem Nischenanbieter oder einem globalen Softwarehersteller ist.

Aktuelle E-Learning-Systeme im Überblick

Portal für FinanzdienstleisterMit dem azubi-portal.de steht ab Sommer 2004 allen Banklehrlingen ein neues Lernportal zur Verfügung. Das Portal bietet methodisch-didaktisch aufbereitete Lerninhalte zum Kompetenzaufbau und darüber hinaus die Simulation der IHK-Abschlussprüfung. Das Portal kann in den Unterricht integriert und inhaltlich und grafisch auf die individuellen Bedürfnisse eines Unternehmens angepasst werden. Ein ausbildender Betrieb erhält so schnell und kostengünstig sein eigenes Portal für Auszubildende mit verlässlichen und aktuellen Inhalten. Ein Zugang für einen Lernenden soll dabei für die gesamte Dauer der Berufsausbildung rund 200 Euro kosten. Und wer bei der Abschlussprüfung schlechter als mit der Note 2,5 abschneidet, erhält sein Geld zurück. Ausbilder eines Unternehmens erwerben durch die Abonnements ihrer Schüler den Zugang zu den Betreuungsfunktionalitäten sowie die Möglichkeit unternehmenseigene Materialien in das Portal einzustellen. Ergänzend lassen sich Studienbriefe der Reihe Bankpraxis mit einer CD-ROM zur Prüfungsvorbereitung in den Bereichen Privatkunden, Firmenkunden und Back-Office erwerben.

www.efiport.de

Schnupperkurse für den MittelstandDer e-Learning Spezialist Mainware stellt die Version 4.0 seiner Lernplattform Learncenter vor. Neben der eigentlichen Kursverwaltung und der Erstellung von Lernplänen und Kursen beinhaltet das System Kommunikationsmöglichkeiten wie Chatrooms, Foren, einen Nachrichtenversand sowie eine gemeinsame Datenverwaltung. Auch Kommunikationswege wie zum Beispiel Videokonferenzen, Voice over IP oder ein virtuelles Klassenzimmer lassen sich individuell aufbauen. Darüber hinaus sollen die Programmiersprachen ASP und Javaskript sowie ein gängiger SQL-Datenserver die Zukunftssicherheit gewährleisten. Der Preis für eine Unternehmenslizenz beträgt 7500 Euro. Die Kosten für den Upgrade der Version 3.0 betragen 1200 Euro. Neben dem Kauf wird die Software auch zur Miete angeboten.

www.mainware.de

In Kooperation mit MicrosoftDer Anbieter für E-Learning-Systeme IMC hat eine neue Version des Learning Management Systems (LMS) Clix herausgebracht und sein Aufzeichnungswerkzeug Lecturnity überarbeitet. Das LMS Clix 4.5 erlaubt Unternehmen den Aufbau von Lernprogrammen für unterschiedliche Themengebiete. Das System ist seit November 2003 SCORM zertifiziert und beinhaltet Test-Werkzeuge. Auch Reportingfunktionen für qualifizierte Trainingsmaßnahmen sowie ein Skill- und Ressourcen-Management sind in die Lösung integriert. Neu ist unter anderem ein standardisiertes Schnittstellenframework. Auch das Tutorencenter sowie der Lerninhalte-Katalog wurden verbessert. Lecturnity 1.6 ein Programm zum Aufzeichnen von Medien wie Text, Ton und Video enthält nun einen Editor für Nachbearbeitung und Videoschnitt der Präsentationen. Neu ist auch das Screen-Recording zur Aufzeichnung von Softwareschulungen direkt aus der Applikation. Durch eine seit dem Januar dieses Jahres bestehende Kooperation mit Microsoft sollen MS-Powerpoint und Lecturnity sich zunehmend ergänzen und in einem zweiten Schritt Microsoft-Technologien in das LMS Clix integriert werden.

www.im-c.de

Weiterbildung keine FehlinvestitionDer eLearnning-Weiterbildungsanbieter TEIA will mit Kennenlern-Paketen den Mittelstand für seine Lernprogramme gewinnen. Im Angebot hat das Institut dafür über 20 Themen von A wie Adobe Photoshop bis X wie XML. Jeder Online-Kurs besteht aus 160 Stunden Lernstoff, Hausaufgaben, Übungen und Verständnistests. Die Teilnehmer können jederzeit von jedem beliebigen PC mit Internet-Anschluss auf den Lernstoff zugreifen. Dabei werden sie auch am Wochenende, von Fachtutoren betreut. Bei einer Bestellung von fünf Lehrgängen zum Preis von je 748 Euro erhalten Unternehmen zusätzlich pro Lehrgang für 20 Mitarbeiter kostenfrei ein Computer Based Training (CBT) oder einen Online-Kurs aus dem MS Office XP-Paket sowie einen TEIA-Internet-Führerschein.

www.teia.de/firmenangebote/

von: Henriette Struss | hs


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