Ecotel expandiert
Ecotel expandiert: Knapp 70 Prozent seines Umsatzes macht der Düsseldorfer Serviceprovider Ecotel Communication über den Channel. Das soll auch nach der kürzlich erfolgten Umwandlung in eine Aktiengesellschaft so bleiben. Als neues Zugpferd dient dabei die VoIP-Technik.
Telekommunikations-Aktien haben seit den Zeiten der Dotcom-Blase ein schlechtes Image. Trotzdem wagte Ecotel Ende März den Börsengang. Was ihn zu diesem Schritt bewogen hat, erklärt Vorstand Achim Theis mit wenigen Worten: »Wenn ein Unternehmen wachsen will, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sucht man sich neue Investoren oder man plant einen Börsengang.« Zumindest die ersten Wochen sind geglückt: Die Aktie hält sich stabil und mit der Übernahme der drei ebenfalls in Düsseldorf ansässigen Unternehmen DSLCOMP Communications GmbH, Phasefive AG und der RC Communications GmbH konnte Ecotel dank des Börsengeldes auf einen Schlag um 7.500 Kunden im Kernsegment Geschäftskunden wachsen.
Doch nicht nur durch Akquisitionen wollen die Rheinländer expandieren. Die in diesem Jahr geplante Umsatzverdopplung von 35 auf 70 Millionen Euro soll in erster Linie dadurch gelingen, dass der Channel verstärkt VoIP-Lösungen an Mittelstandskunden absetzt. Technisch baut die Aktiengesellschaft dabei auf den Erfolg eines gemeinsam mit dem Aachener Unternehmen Ratotec GmbH entwickelten Gateways, der einfach installiert werden kann und vorhandene ISDN-Telefonanlagen nicht überflüssig macht. Das neue Produkt ähnelt im Funktionsumfang dem noch nicht lieferbaren »AVM Gateway« und soll sich bereits für kleine Mittelständler mit zwei S0-Anschlüssen rechnen. »Unsere Roadshow hatte diesmal einen Zulauf wie noch nie«, ergänzt Vorstand Theis. Hauptthema der in Zusammenarbeit mit Tech Data durchgeführten Fachhandelsveranstaltungen in sechs Städten waren die neuen VoIP-Angebote des Unternehmens, die bei den insgesamt 450 Teilnehmern auf reges Interesse stießen.
Dass auch die mögliche, lukrative Marge die Channelpartner zusätzlich lockt, räumt Theis ein. Der Provider unterstützt seine Vertriebspartner mit Provisionen auf Abschluss und laufende Airtime. Die Höhe richtet sich dabei nach der jeweiligen Partnerstufe. So kann etwa ein Partner, der ein durchschnittliches Neukundenvolumen von 1.000 Euro pro Monat erreicht, eine Provision von über 12.000 Euro pro Jahr, also mehr als 1.000 Euro im Monat, verdienen.
Durch Technik-Investitionen ist es Ecotel parallel gelungen, auch die eigenen Einkaufskonditionen zu verbessern. Aufgrund stark gesunkener Preise verfügt Ecotel jetzt über eigene Vermittlungstechnik in zwei Frankfurter Datenzentren. »Wir positionieren uns heute deshalb nicht mehr als klassischer Serviceprovider, sondern als Virtual Network Operator«, erläutert Vorstand Theis. Die Abhängigkeit von Verbindungsnetzbetreibern sei dadurch gesunken und das Unternehmen erhält jetzt günstigere Einkaufskonditionen auf den Handelsmärkten für Telefonminuten. Im wachstumsstarken Geschäftsbereich Wiederverkäuferlösungen können dadurch höhere Margen erzielt werden.
Einen weiteren Schub dürfte die vor wenigen Tagen bekannt gegebene Übernahme der drei Unternehmen DSLCOMP Communications, Phasefive und RC Communications bringen. Die für knapp 7,8 Millionen Euro akquirierten Firmen erweitern den Kundenstamm. Die Kunden der DSLCOMP wurden dabei vertriebsseitig von der Schwestergesellschaft RC Communications GmbH mit eigenem Call- Center und von über 200 Vertriebspartnern betreut. Phasefive steuert Billing-Lösungen bei, die mehrere Telefongesellschaften in Deutschland einsetzen.
INFO
Ecotel Communication AG
Prinzenallee 9-11
D-40549 Düsseldorf
Tel. 0211 55007-0
Fax 0211 55007-222
www.ecotel.de