Wer nachts oder am Wochenende dringend einen Arzt braucht, der kann ab sofort überall in Deutschland die Telefonnummer 116 117 anrufen. Bei lebensbedrohlichen Notfällen gilt weiterhin die bekannte Notrufnummer 112.
Immer wieder gehen in den deutschen Notdienstzentralen Anrufe ein, die dort nicht hingehören: Bürger wählen die Notrufnummer 112, weil sie mit einer kräftigen Erkältung im Bett liegen und den Hausbesuch eines Arztes wünschen. Auch bei Fragen zur Medikamenteneinnahme oder zu Impfungen für Fernreisen wird der Notruf 112 angewählt.
Das ist nicht nur falsch, sondern kann im Extremfall bei echten Notfällen (Verdacht auf Herzinfarkt, Schlaganfall, schwerer Verkehrsunfall mit Verletzten etc.) dazu führen, dass wertvolle Zeit verloren geht, weil die Rettungsleitstelle anderweitig aufgehalten wird.
Für alle Nicht-Notfälle gibt es deshalb ab heute die bundesweit einheitliche, kostenlose Hotline des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117. Der Anrufer wird, soweit möglich, automatisch mit dem nächstliegenden Bereitschaftsdienst verbunden. Bislang hatten die Bereitschaftsdienste in Deutschland mehr als tausend regional unterschiedliche Nummern, die teilweise sogar täglich wechselten. Diese Nummern sollen aber parallel weiter erreichbar bleiben.
In Baden-Württemberg, dem Saarland sowie Teilen von Rheinland-Pfalz und Hessen geht die neue Nummer jedoch erst später an den Start. Dort werden derzeit die Bereitschaftsdienste neu organisiert. Langfristig soll die Rufnummer 116 117 europaweit gelten.