Einmaliger Unsinn
Unchristlich ist es ohnehin und jetzt gibt es auch einen streng wissenschaftlichen Beweis, warum Arbeiten an diesem 24. Dezember und in den zwei Arbeitstagen zwischen Weihnachten und Neujahr in vielen Fällen eine völlige Verschwendung ist.
Laut einer Studie im Auftrag des Büro- und Konferenzraumvermieters Regus ist Arbeiten an Heiligabend 2007 für Unternehmen sowohl hierzulande als auch jenseits des Kanals und Atlantiks eine reine Verschwendung von Zeit- und Energieressourcen. Der Grund: Nur wenige Angestellte werden zur Arbeit gehen und dennoch muss die gesamte Infrastruktur am Arbeitsplatz zur Verfügung stehen – ganz abgesehen davon, was einer eben so macht, wenn er am Heiligabend, der auf einen Montag fällt, im Büro hockt. Das werden immerhin ein gutes Drittel der Nordamerikaner sein, lediglich 27 Prozent aller britischen Arbeitnehmer und nur ein knappes Viertel aller deutschen Angestellten, ergab eine Befragung von Regus. Zu allem Übel kommt hinzu, dass diejenigen, die an Heiligabend arbeiten, wahrscheinlich auch früher gehen, da viele Büros bereits zur Mittagszeit schließen.
Was das Arbeiten zwischen Weihnachten und Neujahr, also in diesem Jahr zwei Werktage, angeht, liegen die Deutschen mit 54,4 Prozent im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Weniger als die Hälfte der Briten (44,2 Prozent) und rund zwei Drittel der Amerikaner (61,3 Prozent) werden zwischen den Feiertagen an ihrem Arbeitsplatz erscheinen.
Neben den Produktivitätseinbußen während dieser Zeit – nur 29 Prozent der Deutschen geben an, in dieser Zeit genauso intensiv zu arbeiten wie sonst auch, verglichen mit 38 Prozent der Briten und 48 Prozent der Amerikaner – schlägt sich das Arbeiten zwischen den Feiertagen auch in verschwenderischer Weise auf die Umwelt nieder: Um die halbverwaisten Büros mit Heizung und Licht zu versorgen, entstehen Kosten und ein unnötiger Energieverbrauch. Hinzu kommen die Pendlerkosten zum Arbeitsplatz während der Feiertage.
Regus rät Arbeitgebern, ihren Angestellten und auch sich selbst ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk zu machen, indem sie ihnen die Flexibilität einräumen, entweder von zuhause aus oder - ja soviel Werbung muss an dieser Stelle gestattet sein - in einem Business Center in der Nähe arbeiten zu können, statt ins halbleere Firmenbüro pendeln zu müssen. Allein dadurch, dass das Firmenbüro am Weihnachtsabend geschlossen bliebe, würden sie einen positiven Beitrag für die Umwelt leisten. Denn die Büroarbeitswelt produziert jährlich 40 Prozent der CO2-Emissionen in der EU, davon machen das Pendeln zum und vom Firmenbüro allein 938 Millionen Tonnen CO2 aus. Nach einer aktuellen Studie der Durham Universität in Großbritannien und JBA (John Blackwell Associates) können Unternehmen ihre Kohlenstoffemissionen insgesamt um 5 Prozent verringern, wenn sie ihrer Belegschaft gestatten, einen Tag pro Woche flexibel fernab des Firmenbüros zu arbeiten, sodass diese nicht zum Arbeitsplatz pendeln müssen.
Mark Dixon, dem Gründer und CEO des Büro- und Konferenzraumvermieters Regus, ist für diese Studie mit zweifelsohne bewusstseinserweiterndem Wert, der Friedensnobelpreis im nächsten Jahr so gut wie sicher. Denn ökologisches Engagement steht bei beim Nobelkomitee der Stockholmer Akademie hoch im Kurs.