Zwischen sportlich und Premium:

Email-Beschwerde: BMW-Mitarbeiter zu lässig gekleidet?

18. Februar 2010, 10:17 Uhr | Lars Bube
Zu locker für die Arbeit? Diese Frage beschäftigt derzeit die BMW-Verantwortlichen. (Bild: PerminoVik23, Fotolia.com)

Eine Mitarbeiterin des bayerischen Automobilherstellers BMW hat sich per Email bei Entwicklungschef Klaus Draeger beschwert, dass einige Kollegen zu leger gekleidet seien. Nun überlegt das Unternehmen, auch in Kundenfernen Abteilungen eine strengere Kleiderordnung einzuführen - trotz lautem Spott der Konkurrenz.

Sind die Mitarbeiter der Entwicklungsabteilung von BMW zu sportlich-lässig angezogen? Diese dringende Frage beschäftigt seit einigen Tagen die Verantwortlichen des bayerischen Automobilkonzerns und der deutschen Konkurrenz. Auslöser war die Beschwerde-Email einer erbosten Mitarbeiterin an Entwicklungschef Klaus Draeger.

Die Dame stört sich offenbar daran, dass einige Kollegen regelmäßig in »ungepflegter Freizeit- oder gar Strandbekleidung« an ihrem Arbeitsplatz im BMW-eigenen Forschungs- und Innovationszentrum erscheinen. Dabei erdreisten sich einige der Entwickler nicht nur mit ungebügelten Hemden bei BMW aufzulaufen, einige Kollegen wurden demnach sogar schon in den legeren Minimalsandalen »Flip-Flops« angetroffen. Als ihr dann auch noch bei einer Betriebsversammlung ein Kollege mit einem T-Shirt mit unflätigem Aufdruck begegnete, sah sie den guten Ruf des Premium-Herstellers endgültig in höchster Gefahr. Das geht nun wirklich nicht, findet sie und fordert deshalb strengere Vorschriften für den Kleidungsstil ihrer gar zu lässigen Kollegen.

Nun mag man anmerken, dass über Geschmack grundsätzlich zu streiten ist. Solange ein Mitarbeiter keinen beruflichen Kontakt zu Kunden oder der sonstigen Außenwelt hat, wäre es demnach fast völlig egal, wie er sich am Arbeitsplatz kleidet - solange er dies nur tut. Studien belegen außerdem, dass gerade kreative Köpfe wie Entwickler produktiver arbeiten, wenn sie sich in ihrem Umfeld möglichst wohl fühlen und nicht durch vorgeschriebene Kleidung oder andere erzwungene Rahmenbedingungen eingeengt wähnen. Demnach wären die beschriebenen Umstände eine Art Paradies für Innovationen.


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