Ungarische Beteiligung abgestoßen

EP zieht sich aus Discount-Kette zurück

28. Mai 2008, 9:43 Uhr | Samba Schulte

Electronic Partner setzt in ihrer Europa-Strategie nun ausschließlich auf Hundertprozent-Beteiligungen und verkauft seine Anteile am ungarischen Discounter Elektropont. Die Verbundgruppe führt außerdem Konzept-Unterschiede als Grund für den Rückzug an.

Electronic Partner hat seine Anteile am ungarischen Discounter Elektropont verkauft. Käufer ist mit Tibor Takács der Inhaber des Elektrofilialisten. Seit 2005 hielt Electronic Partner 25 Prozent der Anteile an der ungarischen Elektropont. Der inhabergeführte Elektro-Filialist ist ein ungarisches Discount-Format mit einem Schwerpunkt auf Elektrogroßgeräten im Preis-Einstiegssegment.

Oliver Haubrich, Vorsitzender der Geschäftsführung von Electronic Partner, begründet die Entscheidung, die Viertel-Beteiligung an den Inhaber von Elektropont zurückzuverkaufen, zum einen mit der Minderbeteiligung am Unternehmen: »Electronic Partner hat einen engagierten Wachstumskurs als strategisches Unternehmensziel definiert. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass wir in den Landesorganisationen am erfolgreichsten sind, in denen wir die Geschäfte zu 100 Prozent selbst verantworten.« Nur dann könne man die Synergien des europäischen Verbundes voll ausschöpfen. »Unsere Minderheitsbeteiligung hat uns wenig Gestaltungsspielraum an dem ungarischen Partnerunternehmen ermöglicht. «

Zudem liegen nach Auffassung von Haubrich auch die Geschäfts- Schwerpunkte der Düsseldorfer Verbundgruppe und der ungarischen Discount-Kette zu weit auseinander. Elektropont ist mit den beiden Formaten Stop- Shop und City-Format im ungarischen Markt aktiv. Das Gros der rund 60 Filialen ist ein Discount- Format auf sehr kompakten Flächen unter 1.000 Quadratmetern. »Die ungarischen Kunden erwarten bei Elektropont ein starkes Sortiment im Preis-Einstiegs-Bereich, insbesondere im Segment der großen Haushaltsgeräte. Wir von Electronic Partner bewegen uns in einem anderen Marktsegment «, sagt Haubrich.

Auch in der Integration der ungarischen Kette in EPs Flächenmarkt- Konzept Medimax sah Haubrich letztlich keine Möglichkeit, da die EP-Kette größere Flächen nutze und auf ein breiteres Sortiment setze. Das Medimax-Fachmarktformat sei auf Flächen zwischen 1.500 und 2.500 Quadratmetern mit einem Sortiment aus rund 50.000 Artikeln aus allen Bereichen der Consumer Electronics ausgerichtet. »Langfristig betrachtet sehen wir keine Möglichkeit, Elektropont in unser Medimax-Konzept zu integrieren«, schließt Haubrich.

Schließlich betont der EP-Geschäftsführer, dass die Rückzugsnachricht die Umsatzmeldung nicht beeinflussen würde: »Der Deal hat keine Auswirkungen auf unsere Umsatzmeldung. Wir kommunizieren ausschließlich Unternehmenskennzahlen aus unseren unternehmerisch geführten Landesorganisationen, für die wir die volle Verantwortung tragen.«

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