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Es lebe der Fortschritt

Es lebe der Fortschritt Tempora mutantur et nos mutamur in illis.

Autor:Redaktion connect-professional • 22.4.2007 • ca. 1:50 Min

Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen. Heißt im übertragenen Sinne: alles ist stets im Fluss. Das wussten schon die alten Römer. Es ist ja auch (meist) gut so. Man stelle sich nur vor, alles bliebe immer gleich. Es würde keinerlei Fortschritt geben. Grauenvoll! Im Extremfall würden wir heute noch in Höhlen sitzen und am Lagerfeuer Dino-Haxen kauen. Ganz zu schweigen von eventuell entgangenen Motorrad- oder Internet-Freuden. Im Ernst: Veränderungen sind unerlässlich, so sie denn Fortschritt bedeuten. Man denke zum Beispiel nur an den medizinischen Bereich. Es gibt aber auch Veränderungen, die nicht so toll, ja sogar traurig sind. Und da meine ich jetzt nicht den Weggang eines Ministerpräsidenten oder den Klimawandel. Nein, bei uns, beim führenden Scherenhubtischhersteller, wo ich, Joe Meier, Sachbearbeiter im Controlling bin, steht so eine unerfreuliche Veränderung an: Claudia, unsere von allen geschätzte Assis­tentin, geht. Nach sieben Jahren. Nach sieben tollen Jahren! Claudi, wie sie von allen liebevoll genannt wird, hat nämlich nicht nur einen super Job gemacht, sie war auch stets gut drauf, immer lustig, immer hilfsbereit. Unter anderem kannte sie sich mit PC-Programmen bestens aus und stellte ihr Wissen jederzeit gerne zur Verfügung. Und jetzt das, jetzt geht sie. Aber man muss das verstehen. Sie geht nicht, weil sie die Schnauze voll hat. Sie ist noch jung, sie will einfach mal was anderes sehen, was anderes erleben. Junge Leute müssen mal raus, sich die Welt ein wenig ansehen. Das erweitert den Horizont und bringt meist Freude. Ein bisschen Spaß muss sein! Wer weiß, wie lange sie noch arbeiten muss! Bis 70, bis 75? Sie geht (fliegt – pfui, Claudi, denk’ an die Schadstoff­emissionen!) jetzt erst mal für ein Jahr nach down under – nach Australien. Ich hasse Australien. Nein, natürlich nicht wirklich. Denn Claudi will ja wiederkommen. Vielleicht klappt es ja sogar, dass sie ihren Job bei uns erneut antritt, wer weiß? Wir wünschen uns das alle! Aber mit diesem Wunsch alleine gebe ich mich nicht zufrieden. Gott sei Dank hat uns der Fortschritt im Web Second Life geschenkt. Dieses tolle, selbst zu kreierende »zweite Leben«. Darauf baue ich jetzt. Ich richte in dieser Parallelwelt die komplette Scherenhubtisch-Umgebung ein, und lasse die Avatarin Claudi all das machen, was sie bis jetzt hier auch gemacht hat. Und das war nicht wenig. Aber dann hat sie ihren Spaß in Australien und wir haben unsere Claudi weiter hier. Sag ich doch: Es lebe der Fortschritt!