Investorensuche nach Insolvenzantrag

Ese Security ringt um Existenz

22. April 2005, 0:00 Uhr |
Günter Horst Hirschmann sucht jetzt fieberhaft nach Investoren für seine Security-Firma

Ese Security ringt um Existenz. Mitte vergangenen Jahres startete Ese Security, dänischer Anbieter von Security-Services, mit viel Aufwand im deutschen Markt. Der Einstieg von Günter Horst Hirschmann, zuvor Mitglied der Geschäftsführung der Electronic Partner Systemhaus-Marke Comteam, als geschäftsführender Gesellschafter gab vielen Händlern Vertrauen in das Unternehmen. Jetzt musste die Firma Insolvenzantrag stellen, nachdem die dänische Muttergesellschaft bereits Mitte April Insolvenzantrag gestellt hat.

Ese Security ringt um Existenz

Am 19. April kam überraschend das Aus für die Ese Security GmbH: Unter dem Aktenzeichen 256 IN 50/05 wird der seitdem vorliegende Insolvenzantrag nun am Amtsgericht Dortmund bearbeitet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Achim Thiele von der Dortmunder Steuerberatungsgesellschaft Dr. Husemann, Eickhoff, Salmen und Partner GmbH eingesetzt. Dort konnte man auf Anfrage von CRN jedoch noch keine Auskunft geben, ob und in welcher Form der Betrieb bei Ese Security fortgeführt werden kann. Nach CRN-Informationen ist von der dänischen Mutter keine Hilfe zu erwarten. Die Gesellschaft hatte bereits am 11. April Insolvenz angemeldet. Insider der dänischen IT-Landschaft rechnen sogar damit, dass die amtliche Bestätigung der Zahlungsunfähigkeit der dänischen Ese Security nächste Woche erfolgen wird.

Im August vergangenen Jahres stieg Günter Horst Hirschmann, ehemals Mitglied der Geschäftsführung der Electronic Partner Systemhaus-Marke Comteam, als geschäftsführender Gesellschafter beim ursprünglich dänischen IT-Security-Unternehmen Ese Security ein. Hirschmann gehören 10 Prozent der deustchen GmbH, er leitet mit Sitz in Dortmund die Niederlassung für die DACH-Region. Obwohl Hirschmann vom Vertriebskonzept der deutschen Ese absolut überzeugt ist,  trat er aufgrund  der  Entwicklung  des  Gesamtunternehmens  am  23.  März  als  geschäftsführender  Gesellschafter zurück, blieb aber als Vertriebsleiter in der deutschen Organisation.

Angeboten wird von Ese Security der Sicherheitsservice »En Gate«: Der Service beinhaltet eine IT-Sicherheitsberatung für Unternehmen mit maximal 50 PCs, die durch die En Gate Appliance gesteuert wird. Ergebnis ist eine ISO- 17799-konforme Sicherheitsrichtlinie, auf deren Basis sich Kunden akkreditieren können. Mit den Parametern der Sicherheitsrichtlinie konfiguriert sich automatisch eine Security Appliance, bestückt mit allen Komponenten für den Schutz gegen Angriffe aus dem Internet. »Bei der Vermarktung dieses bislang einmaligen IT-Security Services setzen wir auf Systemhäuser, qualifizierte IT/TK-Fachhändler und Softwareanbieter«, erklärte Hirschmann gegenüber CRN zur Vertriebsstrategie. Auch mit dem Interesse der Reseller an »En Gate« zeigte sich Hirschmann Anfang des Jahres noch zufrieden: »Bislang hat kein Händler den Dienst selbst angezweifelt. Reseller, für die unser Dienst nicht in Frage kommt, verfügen entweder nicht über den entsprechenden Kundenkreis oder sind aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage, den Service anzubieten.« Deutlich über 100 Händler hatte Ese damals bereits gewonnen, bis Jahresende wurde die doppelte Anzahl angepeilt.


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