EVGA startet in Europa mit Nvidia-Grafikkarten: »Wir wollen keine Preisbrecher sein«

3. November 2005, 0:00 Uhr | Joachim Gartz

EVGA startet in Europa mit Nvidia-Grafikkarten: »Wir wollen keine Preisbrecher sein«. Hans-Wolfram Tismer ist kein Unbekannter in der Grafikszene. Nach seiner Trennung von Gainward will Tismer, der seit über zwei Jahrzehnten im Grafikkartenmarkt aktiv ist, nun dem amerikanischen Hersteller EVGA in Europa zum Durchbruch verhelfen.

EVGA startet in Europa mit Nvidia-Grafikkarten: »Wir wollen keine Preisbrecher sein«

Tismer hat sich einiges vorgenommen: EVGA soll innerhalb kürzester Zeit zu einem der europäischen Top-Brands für Nvidia-basierte Grafikkarten aufsteigen. Der jetzige Managing Director European Operations beim amerikanischen Grafikkartenhersteller EVGA Corporation war 1992 bis 1999 in leitender Funktion bei Herkules Europa und anschließend bis 2005 bei Gainward, wo Tismer laut eigener Aussage innerhalb von drei Jahren den Jahresumsatz von null auf 40 Millionen Euro bringen konnte. Gainward wurde allerdings Anfang dieses Jahres an den Grafikkartenhersteller Palit verkauft, woraufhin Tismer das Unternehmen verließ: »Es gab fundamentale Differenzen über die Vertriebspolitik, da Palit zum Beispiel keinen Endkunden-Support betreibt«, so Tismer.

In den ehemaligen Geschäftsräumen von Gainward, die vorher auch schon von Herkules genutzt wurden, baut Tismer nun den Europa-Vertrieb für die Nvidia-basierten Grafikkarten des amerikanischen Herstellers EVGA auf. EVGA wird in Europa seine komplette Nvidia-Produktrange anbieten. In den USA zählt die EVGA Corporation bereits zu den wichtigsten Nvidia-Channel-Partnern. Laut Tismer setze EVGA auf Qualität, Service und eine enge Kooperation mit dem Fachhandel: »Wir werden auf keinen Fall als Preisbrecher auftreten.«

Den soeben erfolgten Launch von Atis X1000-GPU-Familie, mit der die Kanadier derzeit technologischer Marktführer sind, sieht Tismer gelassen. Nvidia arbeite schließlich bereits unter Hochdruck an seiner nächsten Grafikchipgeneration und Atis Crossfire sei laut Tismer, der eine Vorliebe für provokative Formulierungen pflegt, »ohnehin ein Paper Launch«, womit der EVGA-Director auf die mangelnde Verfügbarkeit von Crossfire-Boards anspielt. Marcus Mintrop, Sales Manager Germany beim Ati-Boardpartner Connect 3D, erkärt dagegen auf Anfrage von CRN, dass Crossfire-Karten ab sofort verfügbar seien. Es handle sich zwar um keine allzu großen Stückzahlen, doch schließlich adressiere Ati mit Crossfire auch nur Gaming-Enthusiasten, die bereit seien, für den Parallelbetrieb von zwei Grafikkarten auf einem Board mehrere hundert Euro auszugeben, wie Mintrop zutreffend feststellt. Ob Tismer sein hochgestecktes Ziel erreicht, innerhalb der nächsten Monate mit EVGA zweistellige Millionenumsätze zu erzielen, muss sich dagegen erst noch erweisen.


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