Ex-Siemens Mitarbeiter drücken Unterstützung durch

1. Oktober 2007, 9:35 Uhr | Martin Fryba

Überraschende Wende im Streit um die Ex-Siemens-Tochter Sinitec. Noch bevor die Mitarbeiter der insolventen Nachfolgefirma a&o iTec auf die Straße gehen wollten, signalisierte Siemens Entgegenkommen.

Soweit wollte es Siemens dann doch nicht kommen lassen. Noch am Donnerstag vergangener Woche kündigten ehemalige Siemens-Mitarbeiter der mittlerweile in Abwicklung stehenden Nachfolgefirma a&o iTec für Freitag einen Demonstrationszug zur Siemens-Hauptzentrale in die Münchner Innenstadt an (CRN berichtete ). Damit wollten die rund 700 Betroffenen erreichen, dass Siemens Gelder in zweistelliger Millionenhöhe frei gibt, damit ein Sozialplan aufgestellt und eine Auffanggesellschaft für Qualifizierungsmaßnahmen gegründet werden kann. Der auf die Beschäftigten sonst nicht gut zu sprechende IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber konnte sich dann doch noch erfolgreich um die Freigabe der Gelder bemühen. Diese waren, schreibt die IG Metall, bis zum Jahr 2010 auf einem britischen Konto eingefroren.

Während die a&o-Beschäftigten Mitten in den Vorbereitungen für einen Protestzug waren, habe sich Siemens noch am Donnerstag Abend bereit erklärt, die erforderlichen Gelder zur Verfügung zu stellen. Damit ersparte sich Siemens harsche Kritik seitens der ehemaligen Mitarbeiter, die mit sogar einer Mahnwache gedroht hatten, hätte der Konzern sich ihren Forderungen verweigert.

Siemens hatte vor knapp drei Jahren beschlossen, seine auf IT-Wartungen spezialisierte Tochter Sinitec an die Potsdamer a&o-Gruppe von Michael Müller zu verkaufen. Müller gliederte einen Großteil der Beschäftigten in die Firma a&o iTec aus. In diesem Sommer meldete die Firma Insolvenz an, obwohl mit dem Verkauf offenbar eine 3-jährige Arbeitsplatzgarantie und die Zusicherung von Aufträgen verbunden waren.


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