Familienbetrieb lässt IBM und HP alt aussehen

9. März 2006, 0:00 Uhr | Joachim Gartz

Familienbetrieb lässt IBM und HP alt aussehen. Ein kleiner Familienbetrieb in der Schweiz baut aus Standardkomponenten Hochleistungscomputer und lehrt Branchengrößen wie IBM und HP das Fürchten. Nach dem Erfolg in der Heimat sind die Superrechner »Made in Switzerland« nun auch in Deutschland erhältlich.

Familienbetrieb lässt IBM und HP alt aussehen

Ein kleiner Familienbetrieb baut die schnellsten Computer in der Schweiz. IT-Riesen wie IBM und Hewlett-Packard betrachten Christian Dallmann, der gerade einmal 27 Jahre alt ist, als ernsthafte Konkurrenz. Zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder François und einem Dutzend Angestellten baut der Schweizer Jungunternehmer High Performance-Computersysteme, mit denen er die Großen das Fürchten lehrt. Begonnen hat alles als kleines Privatprojekt. Im vergangenen Jahr erzielte die Dalco AG mit ihren Supercomputern einen Umsatz von über 25 Millionen Franken. Dass sich eine so kleine Firma gegen Konkurrenten wie IBM und HP durchsetzen kann ist außergewöhnlich, aber kein Wunder: Ein wesentlicher Grund für den Erfolg sind die verbreiteten Industriestandards, die proprietäre Computertechniken selbst im Hochleistungsbereich zunehmend verdrängen. Auch ein kleineres Unternehmen kann sich somit auf dem Weltmarkt für wenig Geld die erforderlichen Komponenten für einen Supercomputer besorgen.

Das Wissen, wie man die Maschinen zusammensetzt, ist ebenfalls prinzipiell frei zugänglich. Christian Dallmann macht keinen Hehl daraus, dass im günstigen Einkauf einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren liegt. Dalco verlasse sich zumeist nicht auf lokale Distributoren, sondern wende sich direkt an Hersteller wie AMD, Intel, Kingston oder Hitachi. Trotzdem sei beim Bau von Supercomputern natürlich auch eine gehörige Portion Ingenieurskunst gefragt, so Dallmann: »Da Prozessoren immer mehr Wärme abstrahlen, muss bei der Anordnung der Komponenten immer streng darauf geachtet werden, dass die Luft frei zirkulieren kann.« Nach dem Erfolg in der Schweiz sollen nun weitere Märkte erobert werden.

Vor kurzem hat das Unternehmen eine Verkaufsstelle in Deutschland eröffnet. Zu den ersten deutschen Kunden zählt das Forschungszentrum in Karlsruhe und BMW. Thomas Geppert, der die deutsche Handelsniederlassung von Dalco leitet, warnt allerdings Systemintegratoren, die für ihre Kunden in ähnlicher Form aus Standardkomponenten ein Hochleistungssystem assemblieren wollen, vor den Risiken: »Auch wenn es sich um Standardkomponenten handelt, ist das gesamte System nicht von der Stange. Um ein funktionierendes Linux-Cluster zu installieren, ist sehr viel Know-how notwendig.«

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INFO

Dalco AG Switzerland
Östlicher Dammweg 42, D-83052 Bruckmühl
Tel. 08062 729570, Fax 08062 729571
www.dalco.ch


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