Festplatten-Hersteller planen Preiserhöhungen

12. Februar 2004, 0:00 Uhr |

Festplatten-Hersteller planen Preiserhöhungen. Mit gedrosselten Fertigungskapazitäten versuchen die Platten-Hersteller den Preisverfall zu stoppen. Noch drückt aber der Dollar-Kurs die Preise in Euroland. Laut Distribution könnten IDE-Harddisks aber im ersten Quartal um bis zu zehn Prozent teurer werden.

Festplatten-Hersteller planen Preiserhöhungen

Für die Festplatten-Branche war das Jahr 2003 mehr als turbulent. »Es gab zum ersten Mal seit Jahren keine Allokation bei 3,5-Zoll-Laufwerken«, erklärt Frank Höpfner, Produktmanager bei COS. »Selbst im Jahresendgeschäft waren sämtliche Kapazitäten verfügbar. Auch der Dollar-Eurowechselkurs wirkte sich ungünstig aus: Die Folge waren deutliche Preisabschläge. »Das zweite und dritte Quartal blieben hinter den Erwartungen zurück, doch das starke vierte Quartal ließ 2003 für uns insgesamt doch positiv erscheinen«, konstatiert Ernst Steingraber, Senior Manager Rotating Memory Systems bei Ingram Micro.

Auch Esys zieht mit einer Million verkauften Disk Drives eine positive Bilanz. »Die Distribution reduziert sich auf Service und Logistik«, umreißt Mark Coplin, Managing Director bei Esys, die Zukunft. »Der Markt wurde überschätzt, die fehlende Allokation und die allgemeine Wirtschaftslage haben auch das Festplatten-Geschäft belastet und die Preise stark unter Druck gesetzt.« Die Margensituation erreichte laut Coplin ein neues Tief. Nun seien die Hersteller um Schadensbegrenzung bemüht. Alle Produzenten hätten signalisiert, die Fertigung herunter zu fahren, um so den Druck etwas zu entschärfen. »Es wird ein stabileres Preisgefüge angestrebt«, meint Coplin. »Falls das wirklich durchgesetzt werden kann und den Herstellern nicht wieder die Luft ausgeht, könnte das weit reichende und positive Impulse für das Segment haben. Durch mehr Transparenz, eine marktgerechte Verfügbarkeit und stabile Preise sollten Wiederverkäufer und Systemintegratoren in der Lage sein, ihr Geschäft risikoloser zu planen.«

2004 startet mit hoher Nachfrage und steigenden Preisen

Zum Jahresbeginn zeichnet sich jedenfalls bereits eine positive Entwicklung ab. »Zur Cebit erwarten wir wie jedes Jahr ein Abflauen des Absatzes«, warnt Ingram-Manager Steingraber. »Die Marktentwicklung im Bereich Mainstream-Laufwerke geht deutlich in Richtung 120 GByte.«

»Momentan sind lediglich 80- sowie 120-GByte-Platten von Maxtor sehr schlecht zu bekommen«, erläutert COS-Manager Höpfner. »Einige Hersteller versuchen durch Umstrukturierungsmaßnahmen ihrer Sales Tools die Preise stabil zu halten. Durch die Preispolitik und den etwas stärkeren Dollar sind die HEKs zuletzt um über fünf Prozent gestiegen.«
Der Fachhandel sollte sich zunächst darauf einstellen, dass die Einstandskosten für IDE-Disks nach oben tendieren. »Die Hersteller sind bemüht, die Preise hoch zu ziehen und es ist sehr unwahrscheinlich, dass der US-Dollar noch weiter an Wert verliert«, argumentiert Esys-Manager Coplin. »Daher müssen Reseller mit Preissteigerungen bis zu zehn Prozent im ersten Quartal kalkulieren.«


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