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Kopfnuss

Fluchbeladen: Teuflische Namensgebung

Den Auslöser haben alle Insolvenzen gemeinsam: kein Geld. Die Ursachen dafür sind jedoch recht unterschiedlich und mitunter exotisch.

Autor:Redaktion connect-professional • 9.7.2008 • ca. 1:15 Min

Fehlendes kaufmännisches Geschick oder wegbrechende Märkte entlocken Brancheninsider nur ein müdes Lächeln. Weitaus kreativer zeigten sich dagegen Pleitiers, die über frei erfundene Scheinaufträge stürzten (Comroad), neofeudalistische Verschwendungssucht (Worldcom) oder gemunkelten Verstrickungen in den kolumbianischen Drogenhandel (CHS). Ein Fluch auf dem Firmennamen bereichert jetzt bei Maxdata die Liste um eine neue Variante. Zufälle können jedenfalls kaum im Spiel sein. Während die Pooth-Firma Maxfield noch nicht abgewickelt ist, muss der nächste Hersteller mit dem gleichen Namensbestandteil bereits die Segel streichen. Auch die Schicksale von Maxhütte und Max Strauß sprechen nicht unbedingt für eine glücksbringende Wirkung des in Bayern beliebten Vornamens.

Die Maxdata-Führung hatte schon vor einiger Zeit erfolglos versucht, mit dem Aufbau der Zweitmarke Belinea das Unglück abzuwenden. Auch eine Umfirmierung in Moritzdata war bereits geprüft, dann aber wieder verworfen worden, weil einige Vorstandsmitglieder die Namensähnlichkeit mit Maxfield als reinen Zufall abtaten. Schließlich fahre Maxdata-Chef Stiegler keinen Hummer und seine Frau könne grammatikalisch einwandfreie Sätze formulieren. Auch Versuche, den örtlichen Sparkassenvorstand mit einem Belinea- Monitor zu bestechen, hätten schließlich nicht zu einer Erweiterung des Kreditrahmens geführt.

Als Sofortmaßnahme hat der Maxdata- Insolvenzverwalter jetzt einen Exorzisten verpflichtet. Monsignore Gabriele hat nach einer Werksbesichtigung in Marl aber bereits erklärt, dass es mit einer einfachen Austreibung wohl nicht getan sei. Um das Schlimmste abzuwenden, wurde bei der Marler Feuerwehr bereits ein Löschzug mit Weihwasser geordert.

Die Rettungsmaßnahmen werden von Unternehmen mit ähnlicher Namensgebung genau verfolgt. So hat der Distributor Maxcom zur Sicherheit schon einmal einen Feng Shui-Experten angeheuert und denkt darüber nach, einen Werks-Schamanen einzustellen.

Dagegen ist die Fachhandelskooperation Aetka noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Ursprünglich sollten die beiden Werbe-Maskottchen ja Max und Moritz heißen, so Aetka- Vorstand Uwe Bauer. »Zum Glück haben wir uns dann doch für Aet und Ka entschieden.«!