Einstiegsgehalt

Frauen fordern weniger als Männer

8. Oktober 2010, 15:36 Uhr | Elke von Rekowski
Zu genügsam zeigen sich Absolventinnen in Bezug auf ihr Einstiegsgehalt. (Foto: Gina Sanders - Fotolia.com)

Studentinnen haben wesentlich geringere Erwartungen an das Einstiegsgehalt als ihre männlichen Kommilitonen. Sie sind weit weniger genügsam und fordern gleich bis zu 20 Prozent mehr Bruttogehalt monatlich, obwohl sie nicht höher qualifiziert sind als die Absolventinnen. Selbst Topstudentinnen erwarten sieben Prozent weniger Lohn als Studenten mit deutlich schlechteren Abschlussnoten.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage. Zusammen mit Partnern hatte die Unternehmensberatung McKinsey rund 164.000 Studierende, Doktoranden sowie Hochschulabsolventen befragt, deren Abschluss nicht länger als ein Jahr zurückliegt. »Frauen sind in ihrer Selbsteinschätzung zu bescheiden und verlangen zu wenig Einstiegsgehalt im Vergleich zu männlichen Bewerbern«, sagt McKinsey-Partner Nelson Killius. Während Studentinnen im Durchschnitt von monatlich 2.877 Euro brutto Einstiegsgehalt ausgehen, erwarten Studenten im Schnitt 3.456 Euro. Im Vergleich nach Fachrichtung sind besonders Studentinnen der Rechtswissenschaften und des Wirtschaftsingenieurwesens zögerlich bei ihren Gehaltsvorstellungen: Ihre männlichen Kommilitonen erwarten 19 Prozent mehr. Selbst in Fachrichtungen mit einem hohen Anteil von Frauen rechnen Studenten mit mehr Gehalt als ihre weiblichen Kommilitonen: Bei den Erziehungswissenschaften sind es 20 Prozent mehr.

Auch unabhängig vom Geschlecht unterscheiden sich die Gehaltsvorstellungen. Die höchsten Erwartungen hegen Chemiker mit einem Einstiegsgehalt um 3.800 Euro, gefolgt von den Elektrotechnikern, Wirtschaftsingenieuren und Maschinenbauern mit rund 3.700 Euro. Am bescheidensten sind übrigens Studierende des Sozialwesens: Ihren reichen zum Berufseinstieg rund 2.300 Euro brutto im Monat.


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