Microsoft hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und gibt sich in Sachen Details zu Windows 7 weiter zugeknöpft. Auf der D6 Konferenz wurde immerhin eine Vorschau der neuen Oberfläche präsentiert, die die Maus großteils überflüssig machen soll.
Es war wahrscheinlich der letzte große Auftritt von Bill Gates als Microsoft Chef: Gemeinsam mit CEO Steve Ballmer gab Gates auf der »D6: All Things Digital Conference« ein ausführliches Interview. Dabei wurde auch deutlich, dass Gates bei Microsoft weiterhin einiges zu sagen haben wird, wenn auch nur informell. Zwar hat Gates kein Veto-Recht oder ähnliches mehr, aber er ist immer noch Microsofts größter Aktionär. Auf die Frage, ob er denn den größten Aktionär bei wichtigen Entscheidungen anrufen muss, meinte Ballmer: »Nein. Ich werde solche Entscheidungen einfach mit meinem Freund und Vertrauten Bill Gates besprechen.«. Und auch Gates gab sich (ungewollt?) komisch: Auf die Nachfrage, ob denn die gescheiterte Akquisition von Yahoo überhaupt durch eine Zusammenarbeit zu ersetzen sei, meinte er: »Typen wie wir vermeiden Monopole. Wir mögen den Wettbewerb.«
Zum Schluss brachten die beiden dem Publikum einen mit Spannung erwarteten ersten Ausblick auf Windows 7 mit. Ballmer und Gates stapelten tief und wollten keine genaueren Angaben machen, da man ein ähnliches Chaos wie bei Vista vermeiden wolle und Features erst dann ankündigen, wenn sie auch sicher Bestandteil von Windows 7 werden. Erster sicherer Kandidat ist die neue Oberfläche mit der Multitouch-Technologie, die in Zukunft die Maus als Benutzerinterface (UI) überflüssig machen soll und auf Surface basiert. Eine Mitarbeiterin präsentierte die neue Oberfläche und das UI und zeigte, wie sich das arbeiten mit Windows dadurch verändern wird. Fazit: Bei Windows 7 sieht alles ein wenig nach Apple aus: die zentrale Steuerungsleiste erinnert an OS X, die Multi-Touch Funktionen an das iPhone. Immerhin: die Präsentation lief bereits auf Windows 7 – und zwar stabil.
Auch wenn man sich zum Zeitplan nicht genauer äußern wollte, hieß es, das man derzeit im Plan liege. Somit könnte Windows 7 bereits Ende 2009 an die Händler ausgeliefert und ab Anfang 2010 verkauft werden. Die Systemanforderungen sollen in etwa dieselben wie bei Vista bleiben.